Weihnachten ist für den künftigen Paderborner Erzbischof Udo Bentz keine 24-stündige fromme Wohlfühlblase.
Mainz/Paderborn – Weihnachten ist für den künftigen Paderborner Erzbischof Udo Bentz keine 24-stündige fromme Wohlfühlblase. Vielmehr erinnere das Fest schmerzlich daran, dass Frieden möglich wäre, wenn „wir uns Gottes Menschlichkeit in Jesus Christus zum Maßstab nehmen“. In der Christmette im Mainzer Dom sagte Bentz: „Weihnachten heißt deshalb auch: sich selbst zu einem Werkzeug des Friedens machen zu lassen. Das ist der Anspruch, der sich mit Weihnachten verbindet. Alles andere wäre nichts als Lametta.“
Papst Franziskus hatte Bentz Anfang Dezember zum Paderborner Erzbischof ernannt. Der bisherige Mainzer Weihbischof wird sein neues Amt im März antreten.
Die tiefe, menschliche Friedenshoffnung reiche weit tiefer als nur die Abwesenheit von Gewalt, sagte Bentz. Umfassender Frieden meine versöhnte Beziehungen untereinander, versöhnte Beziehung zu Umwelt und Schöpfung. Jeder und jede müsse vor der eigenen Haustür für Frieden eintreten: beispielsweise im Widerstand gegen Ausgrenzung, üble Nachrede, gegen Vorverurteilungen oder gegen das bewusste Übergehen der Interessen anderer.
Der ernannte Erzbischof erinnerte an das große Leid der Kriegsopfer weltweit, in der Ukraine und in Nahost in Folge des bestialischen Terrorakts der Hamas. Niemand solle vergessen, dass in der Ukraine schon das zweite Weihnachtsfest im Krieg begangen werde: mit Raketen- und Drohnenangriffen über hell erleuchtete Weihnachtsbäumen. „Da klafft eine Wunde zwischen dem, was Weihnacht sein könnte, und dem was tatsächlich ist.“ Gottes Zusage aber gelte ungebrochen, sagte Bentz. „In dieser Welt ist mehr möglich: mehr Gerechtigkeit, mehr Liebe.“
kna