Katholische Kirche besorgt über jüngste Wahlumfrage für Sachsen

Die jüngste Wahlumfrage für Sachsen sieht die katholische Kirche mit Sorge. Aus der Umfrage geht die AfD als stärkste Kraft hervor.
Katholische Kirche besorgt über jüngste Wahlumfrage für Sachsen

Bild von Dieter_G auf Pixabay

Die jüngste Wahlumfrage für Sachsen sieht die katholische Kirche mit Sorge. Aus der Umfrage geht die AfD als stärkste Kraft hervor. Dass es der AfD gelungen sei, weitere Stimmen für sich zu gewinnen, sei ebenso besorgniserregend wie die Tatsache, dass die im Freistaat und im Bund an der Regierung beteiligte SPD laut Umfrage aus dem Landtag zu rutschen drohe, sagte die Leiterin des Katholischen Büros Sachsen, Daniela Pscheida-Überreiter, dem Portal katholisch.de (Mittwoch). Der sächsische Verfassungsschutz stuft den AfD-Landesverband seit Dezember als gesichert rechtsextremistisch ein.

In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey und der „Sächsischen Zeitung“ kam die AfD erstmals auf 37 Prozent und die derzeit regierende CDU auf 33 Prozent. Vor einem Monat lagen beide Parteien in einer Umfrage noch gleichauf. Die SPD kam auf drei Prozent, die FDP auf ein Prozent. Die Grünen erzielten sieben, die Linken acht Prozent. In Sachsen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.

Pscheida-Überreiter erklärte: „Die Ergebnisse machen die derzeitige Stimmung im Land deutlich, und das gilt es erst einmal ganz nüchtern zur Kenntnis zu nehmen.“ Zugleich sieht sie auch Ursachen auf der bundespolitischen Ebene. Die Bundesregierung arbeite zu wenig daran, Verunsicherung aufzufangen und das Vertrauen der Bevölkerung in ihr Handeln zu stärken.

„Für mein Verständnis wird zu wenig erklärt, den Sorgen und Anliegen der Menschen – gerade hier im Osten – argumentativ zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Bei mir entsteht da manchmal der Eindruck einer gewissen Unsensibilität gegenüber der Gefühlslage der Menschen.“ Pscheida-Überreiter leitet seit vergangenem Oktober das Katholische Büro Sachsen, das die Verbindungsstelle der Kirche in die Landespolitik ist.

Auf die Frage, ob und wie ein Sieg der AfD bei der Landtagswahl noch verhindert werden könne, sagte Pscheida-Überreiter, insgesamt müsse der Blick stärker auf das gelenkt werden, „was gut läuft, was tagtäglich geleistet und geschafft wird und wofür wir dankbar sein können“. Die Umfragewerte zeigten auch: „Mehr als 60 Prozent der Menschen in Sachsen würden sich nicht für eine Politik der AfD entscheiden“.

Darüber hinaus sei es wichtig, an den Gestaltungswillen der Menschen zu appellieren und Anreize für Engagement und die Übernahme von Verantwortung zu schaffen: „Es braucht eine positive Vision, die Lust und Mut macht, die Herausforderungen und Veränderungen unserer Zeit nach eigenen Kräften mitzugestalten.“

kna