Theologin Weiler mahnt zu sensiblem Umgang mit Unterschieden in Kirche

Mit weltweiten regionalen Unterschieden innerhalb der katholischen Kirche muss nach Worten einer Theologie-Professorin sensibel umgegangen werden. 

Bonn – Mit weltweiten regionalen Unterschieden innerhalb der katholischen Kirche muss nach Worten einer Theologie-Professorin sensibel umgegangen werden. Es bestehe zum Beispiel die Gefahr, solche Unterschiede als progressiv oder konservativ zu denken, sagte die Birgit Weiler im Interview des Portals katholisch.de (Montag). Dabei könne es schnell zu Bewertungen kommen, die Menschen verletzten - etwa, wenn sie als angeblich rückständig betrachtet würden.

Der Petersdom im Vatikan. Symbolfoto: pixabay

Mit weltweiten regionalen Unterschieden innerhalb der katholischen Kirche muss nach Worten einer Theologie-Professorin sensibel umgegangen werden. Es bestehe zum Beispiel die Gefahr, solche Unterschiede als progressiv oder konservativ zu denken, sagte die Birgit Weiler im Interview des Portals katholisch.de (Montag). Dabei könne es schnell zu Bewertungen kommen, die Menschen verletzten – etwa, wenn sie als angeblich rückständig betrachtet würden.

„Eine konkrete Gefahr ist die Abwertung anderer Kulturen und die mangelnde Bereitschaft zu Empathie“, betonte Weiler. „Es braucht Sensibilität für die oft sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen und kulturellen Realitäten, ein wertschätzendes Wahrnehmen von Aufbrüchen, die in anderen Kontexten in jeweils eigenen Zeitrhythmen geschehen.“ Die Weltsynode sei mit Blick darauf „ein wichtiger Lernprozess für alle“.

Weiler Ortskirchen könnten um Einführung eines sakramentalen Diakonats für Frauen bitten

Weiler warb für einen „respektvollen, liebevollen und zugleich aufrichtigen Umgang“ miteinander, bei dem auch kritische Rückfragen möglich sein müssten. Zugleich seien Offenheit und Bescheidenheit nötig, um sich selbstkritisch zu hinterfragen. Darüber hinaus müsse die Kirche noch mehr würdigen, „dass vielerorts vor allem Frauen sehr viel dazu beitragen, Beziehungsfäden zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu knüpfen und zu festigen“. Oft schafften sie ein Klima des Vertrauens. „Eine Dezentralisierung und somit größere Verantwortung und Entscheidungskompetenz für die Bischofskonferenzen würde eine größere Vielfalt ermöglichen.“

Denkbar sei, dass verschiedene Ortskirchen zu dem Schluss kommen könnten, „Rom um die Erlaubnis zur Einführung eines sakramentalen Diakonats für Frauen zu bitten“. Schon jetzt leiten und begleiten Weiler zufolge im Amazonasgebiet Frauen, insbesondere Ordensfrauen, Gemeinden und koordinierten die Pastoral, betonte Weiler. „An entlegenen Orten ist die Kirche nur dank der Frauen präsent.“

kna