Erzbistum Köln plant für 2024 mit einem 21-Millionen-Defizit

Das Erzbistum Köln plant für das laufende Wirtschaftsjahr 2024 einen Fehlbetrag von knapp 21 Millionen Euro ein.
Erzbistum Köln plant für 2024 mit einem 21-Millionen-Defizit

Der Kölner Dom. Symbolfoto: SatyaPrem/Pixabay

Das Erzbistum Köln plant für das laufende Wirtschaftsjahr 2024 einen Fehlbetrag von knapp 21 Millionen Euro ein. Das Defizit könne aus den Rücklagen ausgeglichen werden, wie die Erzdiözese am Montag mitteilte. Sie rechnet im laufenden Jahr mit Einnahmen von rund 934 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen geplante Ausgaben von 954 Millionen Euro. Sie lägen um rund 20 Millionen Euro über den tatsächlichen Aufwendungen im Jahr 2022.

Vor dem Hintergrund abnehmender Mitgliederzahlen und einer schwächelnden Konjunktur geht das mitgliederstärkste deutsche Bistum von rund 658 Millionen Euro an Einnahmen aus der Kirchensteuer aus. Dies seien rund 30 Millionen Euro weniger als im Jahr 2022. Das Finanzergebnis aus Beteiligungen und Wertpapieren werde sich auf 44 Millionen Euro belaufen.

Für die Seelsorge (Personal, Betriebskosten, Gebäudeerhalt) werden den Angaben zufolge 262 Millionen Euro bereitgestellt. Für Bildung und Wissenschaft stehen 68 Millionen Euro zur Verfügung. Hierunter fällt auch der Zuschuss für die umstrittene Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Die vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki vorangetriebene Einrichtung war von der Laienvertretung als überflüssig abgelehnt worden. Für Kitas gibt die Erzdiözese 51 Millionen Euro, für die Caritas 62 Millionen Euro sowie für Mission und Entwicklungshilfe rund 41 Millionen Euro aus.

Als Schwerpunktinvestitionen für 2024 nennt das Erzbistum 16 Millionen Euro in den noch im Bau befindlichen Erzbischöflichen Bildungscampus in Köln-Kalk mit Grundschule und Gesamtschule. Kirchengemeinden und Kitas würden zudem mit rund 16 Millionen Euro für die Wärmewende unterstützt. Die Flüchtlingshilfe „Aktion Neue Nachbarn“ erhalte 4,9 Millionen Euro.

Im Erzbistum Köln hat vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zu einer Vertrauenskrise geführt, die sich auch in einem hohen Maß an Kirchenaustritten widerspiegelt. Diese Austritte haben laut Finanzdirektor Gordon Sobbeck zu besonderen finanziellen Belastung geführt.

kna