Krankenkassen-Spitzenverband will Reform der Pflegeversicherung

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen dringt auf eine Reform der Pflegeversicherung, wenn sie auch von 2025 bis 2040 funktionieren solle.
Krankenkassen-Spitzenverband will Reform der Pflegeversicherung

–Symbolfoto: eliola/Pixabay

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen dringt auf eine Reform der Pflegeversicherung. Wenn sie auch von 2025 bis 2040 funktionieren solle, müsse das System jetzt reformiert werden, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Gernot Kiefer, im Interview der Neuen Osnabrücker Zeitung (Montag).

Nötig sei eine Enquete-Kommission, in der „alle relevanten Gruppen“ vertreten seien: Parteien, Arbeitgeberverbände, Wissenschaftler, Pflegeverbände, Angehörige und Gewerkschaften, betonte Kiefer. „Alle müssen an einen Tisch, um ein tragfähiges Konzept für die Zukunft zu entwickeln.“ Noch in diesem Jahr müsse der Bundestag einen Beschluss fassen, um eine solche Kommission einzusetzen. „Die Zeit drängt, wir stehen schon für die Jahre 2025 und 2026 vor großen Problemen.“

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), es brauche keine neue Enquete-Kommission für eine „zukunftsfähige Pflege“. Was fehle, sei die Umsetzung. „Jetzt handeln heißt, die Pflegeversicherung endlich zu einer Teilkasko-Versicherung mit fester Eigenbeteiligung umzubauen. Das schafft vor allem für die junge und mittlere Generation Planungssicherheit.“

Dabei gehe es nicht um eine Vollversicherung; für Unterbringung, Verpflegung und „überdurchschnittlichen Komfort“ solle weiterhin jede Person selbst aufkommen, betonte Brysch. „Die Bundesregierung hat zu akzeptieren, dass der gesamte Pflege-Eigenanteil jetzt von der Pflegeversicherung zu tragen ist. Doch der Bundesgesundheitsminister bleibt ein überzeugendes Finanzierungskonzept schuldig.“

kna