Papst Franziskus hat die Argentinierin Maria Antonia de San Jose de Paz y Figueroa am Sonntag feierlich zur Heiligen erklärt. Sie ist die erste Heilige aus seinem Heimatland.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat die Argentinierin Maria Antonia de San Jose de Paz y Figueroa am Sonntag feierlich zur Heiligen erklärt. Sie ist die erste Heilige aus dem Heimatland des Papstes. An dem Gottesdienst im Petersdom nahmen viele Pilger aus Südamerika teil; auch der argentinische Präsident Javier Milei war aus diesem Anlass nach Rom gekommen.
Milei sollte dem Papst vor Beginn der heiligen Messe in der Sakristei kurz vorgestellt werden; Fotos zeigen eine Umarmung zwischen dem marktliberalen Politiker und dem im Rollstuhl sitzenden Kirchenoberhaupt. Für Montagmorgen stand ein ausführliches Treffen der beiden auf dem Programm. Papst Franziskus (87) stammt aus Argentinien und war von 1998 bis 2013 als Jorge Mario Bergoglio Erzbischof der Hauptstadt Buenos Aires. Seit seiner Wahl zum Papst im März 2013 hat er sein Heimatland nie wieder betreten.
In seiner Predigt würdigte der Papst das Wirken der zu Lebzeiten nicht unumstrittenen neuen Heiligen. Sie habe gelehrt, dass jeder, der sich von Gott berühren lasse, zum Zeugen der erlösenden Liebe Gottes werden könne. Weiter sagte er: „Sie hat inmitten von materiellem und moralischem Elend unter unzähligen Schwierigkeiten alles gegeben, damit viele andere dieselben Erfahrungen machen konnten. So hat sie Tausende von Menschen einbezogen und Werke gegründet, die heute noch lebendig sind.“
Den größeren Teil seiner auf Italienisch gehaltenen Predigt widmete der Papst dem Bibeltext vom Leprakranken, der von Jesus geheilt wurde. Auf die Gegenwart bezogen erklärte der Papst: „Wie vielen leidenden Menschen begegnen wir auf den Bürgersteigen unserer Städte! Und wie viele Ängste, Vorurteile und inkongruente Verhaltensweisen auch vonseiten derer, die glauben und sich als Christen bezeichnen, tragen dazu bei, sie weiter zu verletzen! Auch in unserer Zeit gibt es viel Ausgrenzung, gibt es Schranken, die es einzureißen gilt.“
Die neue Heilige wurde 1730 in Silipica im Norden Argentiniens geboren. Schon als Jugendliche begeisterte sie sich für die religiösen Übungen der Jesuiten und ihres Gründers Ignatius. Als der Orden verboten wurde, widmete sie sich der Verbreitung der ignatianischen Spiritualität und zog als Wandermissionarin unter dem Namen „Mama Antula“ durchs Land. Sie soll 70.000 Menschen den Weg zu Gott gezeigt haben. Sie starb 1799 im Alter von 69 Jahren, begraben ist sie in Buenos Aires. 2016 wurde Mama Antula in ihrer Heimat seliggesprochen.