Brandstiftung an Berliner Sankt Matthias Kirche

Die Polizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung. Das Gotteshaus zählt zu den ältesten katholischen Kirchen der Stadt. Vor 100 Jahren war hier der spätere Kardinal von Galen Pfarrer.
Die Polizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung. Das Gotteshaus zählt zu den ältesten katholischen Kirchen der Stadt. Vor 100 Jahren war hier der spätere Kardinal von Galen Pfarrer.

(Symbolfoto: Ingo Kramarek/Pixabay)

Wegen versuchter schwerer Brandstiftung an der katholischen Sankt Matthias Kirche am Winterfeldplatz in Berlin-Schöneberg ermittelt die Polizei. „Es ist völlig offen, wie lange die Ermittlungen dauern werden“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Es sei in dem Bezirk in der jüngsten Vergangenheit nicht zu ähnlichen Vorfällen gekommen.

Laut Polizei bemerkte ein Passant am Freitagmorgen gegen 2.40 Uhr brennende Holzlatten am Haupteingangstür der Kirche. Dem Mann sei es gelungen, die Latten von der Tür wegzuziehen, so dass nur ein geringer Schaden entstanden sei. Ein weiterer Zeuge habe wenige Minuten später an einer anderen Nebentür des Bauwerks ebenfalls brennende Latten entdeckt. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten die Flammen, welche die Tür erheblich beschädigten. Verletzt wurde niemand.

Sankt Matthias ist eine der ältesten katholischen Kirchen der Hauptstadt und ein Touristenmagnet. Wegen ihrer Größe diente der Hallenbau im neugotischen Stil in den Jahren der deutschen Teilung als inoffizielle Kathedralkirche für den Westteil der Stadt. Der spätere Münsteraner Kardinal Clemens August von Galen war von 1906 bis 1911 in der Sankt Matthias Kirche als Kaplan tätig und zwischen 1919 und 1929 dort Pfarrer. Als einer von wenigen Kirchenoberhäupter übte er während der NS-Diktatur als „Löwe von Münster“ öffentlich Kritik am Regime.

kna