Aus den christlichen Gemeinden in Syrien sind die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgewandert.
Oberursel – Aus den christlichen Gemeinden in Syrien sind die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausgewandert. Das berichtete der Geschäftsführer der christlichen Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International Deutschland (CSI), Peter Fuchs (München), gegenüber „Idea“. Die junge Generation habe nur noch den Wunsch, „Syrien Richtung Europa, Kanada oder Australien zu verlassen“.
Seit Mitte März 2011 herrscht in Syrien ein Bürgerkrieg. Zunächst gab es Protesten gegen die Regierung des Machthabers Baschar al-Assad. Sicherheitskräfte gingen gegen die Demonstranten mit Gewalt vor. Der Konflikt mündete in einen Stellvertreterkrieg geopolitischer Akteure wie der USA, Russlands und des Iran.
Fuchs machte auf die „erdrückende Armut“ unter den Menschen aufmerksam: 90 Prozent der Syrer lebten unterhalb der Armutsgrenze. Millionen Einwohner hätten keinen Zugang zu ausreichend Nahrungsmitteln und Medikamenten. „Viele syrische Familien können nur noch eine einzige spärliche Mahlzeit pro Tag einnehmen. Strom ist ein Luxusgut.“
Fuchs zufolge ist zwar für die Einwohner in vielen Regionen der Krieg vorbei: „Aber auch in den von der syrischen Regierung kontrollierten – weitgehend sicheren Gebieten – kann es vereinzelt zu Angriffen von Drohnen aus Terroristengebieten wie Idlib kommen.“ Zudem gebe es Raketenangriffe ausländischer Akteure auf Militäreinrichtungen und Flughäfen.
Die Menschen litten unter der wirtschaftlichen Blockade Syriens durch die Sanktionen von USA und EU. CSI fordert daher die UN-Mitgliedsstaaten auf, alle für die Zivilbevölkerung schädlichen Wirtschaftssanktionen aufzuheben.