Papst Franziskus hat am Gründonnerstag in einem Frauengefängnis bei Rom den traditionellen Gründonnerstag-Gottesdienst gehalten.
Rom – Papst Franziskus hat am Gründonnerstag in einem Frauengefängnis bei Rom den traditionellen Gründonnerstag-Gottesdienst gehalten. Nach einer kurzen, improvisierten Predigt zum Thema Vergebung wusch er zwölf weiblichen Insassen symbolisch die Füße. Einige der Frauen weinten bei der Zeremonie, die der 87-Jährige im Rollstuhl verrichtete.
Danach hatte der Papst bei der Messfeier in Erinnerung an das Letzte Abendmahl Jesu den Vorsitz in einer improvisierten Gefängniskapelle inne. Die schlichte Feier mit Gitarrenbegleitung wurde mit Lautsprechern auf den Innenhof des Gefängnisses übertragen, wo weitere weibliche Häftlinge sowie Wärterinnen den Gottesdienst mitfeierten. In den Fürbitten wurde auch für jene gebetet, die sich in der Haft das Leben genommen haben.
Im Frauengefängnis Rebibbia im Osten Roms verbüßen derzeit rund 350 Frauen eine Haftstrafe. Im benachbarten Männergefängnis sitzen etwa 2.000 verurteilte Straftäter ein. Berühmtester Insasse war der Papstattentäter Ali Agca, den Johannes Paul II. 1983 hier besuchte und ihm seine Tat verzieh. Im Mai 2020 sorgte der Ort landesweit für Schlagzeilen, als dort in der Corona-Pandemie ein Gefängnisaufstand mit harter Hand niedergeschlagen wurde.