Kunstprojekt „Coming Home Soon“ erinnert an israelische Geiseln

Mit einem Kunstprojekt soll vom 13. bis 18. April im Saal der ehemaligen Münchner Karmeliterkirche an die in den Gaza-Streifen verschleppten israelischen Geiseln erinnert werden.
Kunstprojekt "Coming Home Soon" erinnert an israelische Geiseln

Die ehemalige Karmelitenkirche in München –Foto: Fentriss – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56953814

Mit einem Kunstprojekt soll vom 13. bis 18. April im Saal der ehemaligen Münchner Karmeliterkirche an die in den Gaza-Streifen verschleppten israelischen Geiseln erinnert werden. Um auf ihr Schicksal und die damit verbundene menschliche Tragödie aufmerksam zu machen, hat die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern das von der niederländisch-israelischen Künstlerin Inbar Hasson initiierte Projekt „Coming Home Soon“ mit zahlreichen Partnern in die bayerische Landeshauptstadt geholt. Es sei zu Jahresbeginn bereits in einer Synagoge in Amsterdam gezeigt worden.

Am 7. April liegt der Überfall der Hamas und damit auch der Geiselhaft von hunderten Verschleppten genau sechs Monate zurück. Über 130 Israelis befinden sich noch immer in der Gewalt der Terroristen. „Coming Home Soon“ besteht den Angaben zufolge aus 220 Büchern. Jedes davon stehe für eine der im Oktober verschleppten Personen. Besucherinnen und Besucher seien aufgerufen, durch die Lektüre mehr über die Individuen hinter der Zahl zu erfahren und vor allem selbst in den Bänden Botschaften von Hoffnung und Mut zu hinterlassen.

Die Botschaften werden auf der Internetseite des Projekts weltweit zugänglich gemacht, wie es heißt. Umgekehrt könnten auch online Nachrichten hinterlassen werden, die Freiwillige anschließend in die Bücher einfügten. Die vollendeten Bücher sollen später den Familien beziehungsweise Hinterbliebenen der Geiseln überreicht werden. Frühere Geiseln, die bereits freigekommen seien, erhielten die Bücher selbst.

Die Präsidentin der Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch, erklärte dazu, seit dem 7. Oktober gebe es für die jüdische Gemeinschaft in aller Welt nur noch ein Thema, nämlich die Geiseln. „Der Schmerz darüber hat uns seit einem halben Jahr nicht losgelassen, die Frage, wann ihre Angehörigen die Verschleppten endlich wieder in die Arme schließen können, beschäftigt uns jeden Tag.“ Derzeit mache man aber die Erfahrung, dass die furchtbaren Schicksale für die Öffentlichkeit mit jedem Tag mehr in den Hintergrund rückten.

kna