Wieder hat Papst Franziskus etwas rückgängig gemacht, was sein Vorgänger Benedikt XVI. änderte: Der Titel „Patriarch des Westens“ kann nun wieder auf den Papst angewendet werden.
Vatikanstadt – Ohne Ankündigung hat Papst Franziskus etwas rückgängig gemacht, was sein Vorgänger Benedikt XVI. (2005-2013) in seinem Pontifikat geändert hatte. Neuerdings führt der Papst wieder, wie zuletzt 2005, den historischen Titel „Patriarch des Westens“ (Patriarca dell’Occidente). Diesen Titel hatte Benedikt XVI. im ersten Jahr seines Pontifikats aus der Liste der Papst-Titel streichen lassen und damit Irritationen bei den Kirchen des Ostens ausgelöst.
Mit dem Titel „Patriarch des Westens“ stellt sich der Papst im ökumenischen Dialog auf eine Ebene mit dem Patriarchen von Konstantinopel und weiteren Patriarchen östlicher Kirchen, die den Papst nicht als ihr Oberhaupt anerkennen. Der derzeitige Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., den Papst Franziskus bereits bei mehreren Gelegenheiten als „Bruder“ ansprach, wurde offenbar als einer der ersten von dem Schritt informiert.
Sichtbar vollzogen wurde die Veränderung im sogenannten Päpstlichen Jahrbuch, dem von dem Vatikanverlag LEV herausgegebenen amtlichen „Annuario Pontificio“. Die neue Auflage für das laufende Jahr 2024 kam in dieser Woche im Vatikan in den Handel.
Seit 2020 listet das Verzeichnis die meisten Papsttitel gesondert als „historische Titel“ auf. Dazu gehören die Bezeichnungen „Stellvertreter Jesu Christi, Nachfolger des Fürsten der Apostel, Pontifex maximus der universalen Kirche, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Provinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes“. Auf der Seite davor steht der Papst mit seinem ursprünglichen Titel: „Franziskus, Bischof von Rom“.