Schuster: Zu Pessach auf „die Kostbarkeit von Freiheit“ besinnen

Zum bevorstehenden Pessachfest hat der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland dazu aufgerufen, sich auf „die Kostbarkeit von Freiheit“ und das Wertvolle von Gemeinschaft zu besinnen.
Schuster: Zu Pessach auf „die Kostbarkeit von Freiheit“ besinnen

Präsident Dr. Josef Schuster (Foto: Thomas Lohnes für Zentralrat der Juden)

Zum bevorstehenden Pessachfest hat der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland dazu aufgerufen, sich auf „die Kostbarkeit von Freiheit“ und das Wertvolle von Gemeinschaft zu besinnen. Dies gelte vor allem mit Blick auf den 7. Oktober und Antisemitismus in Deutschland, schreibt Schuster in einem Beitrag für die Jüdische Allgemeine.

Pessach ist eines der wichtigsten jüdischen Feste und beginnt in diesem Jahr am Montagabend. Es dauert bis zum 30. April. Das Fest erinnert an den biblischen Auszug des Volkes Israel aus Ägypten und an die Befreiung aus der Sklaverei. Zum Auftakt gibt es das Sedermahl, bei dem die biblischen Passagen gelesen und Speisen mit symbolischer Bedeutung gegessen werden.

„An jedem Sedertisch wird es in diesem Jahr einen Moment des Innehaltens für die Opfer des Terrors geben“, betont Schuster. „Und wir sollten auch an jeden unschuldigen Toten denken, den es in Gaza zu beklagen gilt.“ Auf den Herzen von Jüdinnen und Juden laste eine Schwere, die nur zeitweilig verborgen werden könne.

Nicht nur in Israel, sondern in jüdischen Gemeinschaften weltweit sei das Leben nach dem 7. Oktober nicht mehr, wie es gewesen sei, so Schuster. „Der Wunsch nach Frieden und Freiheit für uns Juden – ganz eng mit Pessach verknüpft – steht in einem anderen, einem trüberen Licht.“

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, schreibt in einem weiteren Beitrag: „Jüdisches Leben in Selbstbestimmung und Freiheit ist jedenfalls nicht nur die Botschaft von Pessach, sondern muss auch politisch unverhandelbare Realität sein, in München nicht anders als in Tel Aviv oder Nir Oz.“

Die aktuelle Situation für Jüdinnen und Juden in Deutschland könne die Bundesregierung nicht akzeptieren, schreibt der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, in einer Anzeige in der „Jüdischen Allgemeinen“. Sicherheitsbehörden arbeiteten rund um die Uhr daran, jüdisches Leben zu sichern. „Ich freue mich, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland auch von sich aus eine beeindruckende Resilienz zeigt.“

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) unterstrich, ebenfalls in einer Anzeige: „Die Erinnerung an den rettenden Auszug aus der Knechtschaft gemahnt uns daran, dass Religion nur in Freiheit und Selbstbestimmung gedeihen kann.“

kna