Laumann appelliert für bewusster Organspende-Entscheidung

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat an Bürgerinnen und Bürger appelliert, eine bewusste Entscheidung zur Organspende zu treffen.
Laumann appelliert für bewusster Organspende-Entscheidung

Minister Karl-Josef Laumann –Foto: Land NRW / Ralph Sondermann

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat an Bürgerinnen und Bürger appelliert, eine bewusste Entscheidung zur Organspende zu treffen. Der Tag der Organspende am Samstag (1. Juni) könne genutzt werden, um sich zu informieren und mit Familie und Freunden über das Thema und die eigene Entscheidung zu sprechen, sagte Laumann laut einer am Freitag in Düsseldorf veröffentlichten Erklärung – „für oder im Zweifel auch gegen eine Organspende.“ Organspenden könnten Leben retten und die Lebensqualität kranker Menschen entscheidend verbessern.

Um eine persönliche Entscheidung zu treffen, seien aussagekräftige Informationen wichtig, so Laumann. Doch die menschliche Dimension werde oft erst im Gespräch mit Menschen erfahrbar, die ein Organ empfangen haben, mit deren Angehörigen oder einem Arzt, der durch Transplantation ein Leben gerettet hat. Aktionen am Tag der Organspende seien deshalb wichtig für die Aufklärung, würdigte der Minister das Event. Dieses findet seit 1982 traditionell am ersten Samstag im Juni bundesweit statt.

Der NRW-Gesundheitsminister bemängelte, es gebe in Deutschland bei der Organspende ein Dokumentationsproblem. „Wenn Menschen ihre Einstellung nicht dokumentiert haben, müssen Angehörige entscheiden“, so Laumann. In der Regel werde dann die Organspende aus Angst abgelehnt, möglicherweise gegen den Willen des Verstorbenen zu handeln.

Laumann setzt sich für eine sogenannte Widerspruchslösung ein. Durch diese werde denjenigen, die Organe spenden wollten, die Dokumentation abgenommen, weil sie automatisch als Organspender gelten würden, erklärte der Minister. Eine von NRW initiierte Gesetzesinitiative zur Einführung der Widerspruchslösung bei der Organspende wird laut Landesregierung zeitnah in den Bundesrat eingebracht.