Erzbistum Köln bedauert Streit um Direktoren-Posten

Im Erzbistum Köln dauert der Streit um die Besetzung der Leitung des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) in Siegburg an.
Erzbistum Köln bedauert Streit um Direktoren-Posten

Der Kölner Dom. Symbolfoto: SatyaPrem/Pixabay

Im Erzbistum Köln dauert der Streit um die Besetzung einer Führungsposition an. Es geht um die Leitung des Katholisch-Sozialen Instituts (KSI) in Siegburg, eine Einrichtung der Erwachsenenbildung. Er bedauere sehr, dass der Auswahlprozess für die Nachbesetzung der Direktorenstelle weiter für Auseinandersetzungen sorge, erklärte Generalvikar Guido Assmann am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er äußerte sich zu einem Medienbericht, wonach das KSI-Kuratorium bei seiner Sitzung am Wochenende das Auswahlverfahren kritisierte.

Laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ forderte das Kuratorium, die Stelle auszuschreiben und/oder eine Findungskommission mit Beteiligung des Kuratoriums einzusetzen. Interne Bemühungen um die Nachfolge des scheidenden Direktors Ralph Bergold am Kuratorium vorbei müssten sofort gestoppt werden. Ein Kandidat für den Chefposten sei offenbar der Sozialethiker Elmar Nass. Der 57-Jährige ist Prodekan der umstrittenen und von Kardinal Rainer Maria Woelki geförderten Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) und gehört selbst dem Kuratorium an. Er sei schon vor längerer Zeit auf die Bergold-Nachfolge angesprochen worden, sagte er laut von der Zeitung zitierten Teilnehmern der Sitzung.

„Vor Abschluss des Verfahrens äußern wir uns weiter nicht zu potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten“, sagte Assmann der KNA. Das Auswahlverfahren verlaufe satzungsgemäß. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Generalvikar in einem Interview betont, dass die Stelle des KSI-Direktors entsprechend der Satzung vom Kölner Erzbischof frei besetzt werde. Dass dies ohne Ausschreibung geschehe, sei ein in Kirche, Gesellschaft und Wirtschaft mögliches Verfahren. „Für bestimmte, wichtige Posten geht man gezielt auf Menschen zu, die man für geeignet hält und führt entsprechende Gespräche“, sagte Assmann dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de.

Der aktuelle KSI-Direktor Bergold sagte laut „Stadt-Anzeiger“ bei der Kuratoriumssitzung am vergangenen Wochenende, dass die Ausschreibung einer so bedeutenden Stelle wie die des Direktorenpostens Standard sei. Mitglieder des Kuratoriums zitiert die Zeitung ohne Namensnennung mit den Worten: „Der Umgang mit uns ist ein Musterbeispiel schlechten, hierarchischen Stils.“

Aus Protest hatten der Politikwissenschaftler Volker Kronenberg, der Theologe Jochen Sautermeister, der Philosoph Armin Wildfeuer, Martin Thome vom Bundesforschungsministerium sowie die frühere Hauptabteilungsleiterin Schule/Hochschule des Erzbistums, Bernadette Schwarz-Boenneke, kürzlich ihren Austritt aus dem mit 30 Mitgliedern besetzten Kuratorium erklärt. Sie warfen dem Erzbistum ein intransparentes Vorgehen bei der Wiederbesetzung des Direktorenpostens vor.

Das KSI wurde 1947 gegründet. Schwerpunkte sind die Themen Arbeitnehmerbildung und Medienkompetenz. Über Jahrzehnte war das KSI in Bad Honnef angesiedelt, bevor es 2017 in der modernisierten und erweiterten ehemaligen Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg in Siegburg unterkam.

Von Andreas Otto (KNA)