Mit einem digitalen Studiengang in Katholischer Theologie erweitern die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und die Universität Passau zum Wintersemester 2024/25 ihr Angebot.
Eichstätt/Passau – Mit einem digitalen Studiengang in Katholischer Theologie erweitern die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und die Universität Passau zum Wintersemester 2024/25 ihr Angebot. Das Studienprogramm, das mit einem Bachelor abschließt, wird von den beiden Universitäten gemeinsam durchgeführt. Es zielt insbesondere auf Menschen, die schon im Berufsleben stehen und beispielsweise in der kirchlichen Administration oder Pastoral tätig sind, jedoch noch keine theologische Ausbildung haben. Über das digitale Studienangebot können sie einen akademischen Abschluss berufsbegleitend erwerben.
Auch soll der Studiengang einen unkomplizierten Quereinstieg in kirchliche Berufe ermöglichen. Darüber hinaus richtet er sich an jene, die ein universitäres Präsenzstudium aus persönlichen, familiären oder beruflichen Gründen nicht aufnehmen können. Das digitale Bachelorprogramm bietet dafür eine flexible Studienstruktur. Im Mittelpunkt stehen nicht klassische Lehrveranstaltungen im Hörsaal. Die Inhalte werden vor allem über Lehrvideos, Podcasts und Arbeitsmaterialien vermittelt, die über eine Lernplattform abgerufen und bearbeitet werden können. Zugleich werden aber auch Formate angeboten, die einen direkten Austausch mit den Professorinnen und Professoren sowie anderen Studierenden erlauben – über Videokonferenzen oder über Blocklehrveranstaltungen, die an beiden Universitäten in Präsenz stattfinden. „Wir setzen auf eine innovative Lernumgebung, die es möglich macht, ein Theologiestudium mit gleichzeitiger Berufstätigkeit in Einklang zu bringen“, erklärt Prof. Dr. Christian Handschuh, der Kirchengeschichte an der Universität Passau lehrt und den Studiengang gemeinsam mit seinem Eichstätter Fachkollegen Prof. Dr. Bernward Schmidt maßgeblich konzipiert hat.
Studiengang öffnet Türen
Aufgrund des weitgehend digitalen Konzepts ist das Programm von den bestehenden Präsenzstudiengängen der beiden Hochschulen unabhängig und erlaubt es den Studierenden, individuelle Lernwege zu beschreiten. „Mit diesem Studiengang richten wir uns an eine Zielgruppe, die bisher keine Möglichkeit hatte, Theologie auf akademischem Niveau neben dem Beruf zu studieren. Wir öffnen Türen für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Glaubensfragen und bieten gleichzeitig eine Qualifikation, die kirchliche Berufsfelder erschließt oder zur Vertiefung theologischer Kenntnisse im gegenwärtigen Beruf führt“, führt Prof. Dr. Bernward Schmidt aus. Je nach persönlicher Situation kann das Programm in Vollzeit (sechs Semester) oder in Teilzeit (zwölf Semester) absolviert werden.
Zielgruppe des Studiengangs sind unter anderem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den diözesanen Verwaltungen oder in kirchlichen Einrichtungen und Organisationen tätig sind und den Wunsch verspüren, sich wissenschaftlich-theologisch zu qualifizieren – etwa um den nächsten Karriereschritt gehen zu können oder um bei der Bewältigung administrativer Aufgaben auch die pastoralen Zielsetzungen besser mitbedenken zu können. Das neue Studienangebot sei dabei jedoch mehr als nur eine Weiterbildung, betont Prof. Dr. Christian Handschuh. Der Studiengang vermittele fundierte Grundlagen der Katholischen Theologie auf modernem Weg und befähige zur aktiven Teilnahme an gesellschaftlichen und kirchlichen Diskursen – und er schließe mit einem vollwertigen Bachelorabschluss ab. Daher sei er auch für jene Menschen gedacht, die aus anderen Berufsfeldern heraus einen Quereinstieg in kirchliche Berufe oder Tätigkeiten im gemeinnützigen Sektor anstrebten.
Weit gefasstes Berufsspektrum
Der Bachelor-Abschluss ermöglicht es auch, durch ein Anschlussstudium den vollwertigen Magisterabschluss zu erlangen, um dann als Volltheologin oder -theologe beruflich tätig zu sein. Die im Bachelorstudiengang erfolgreich absolvierten Module können im Studiengang „Magister Theologiae“ angerechnet werden. Und noch eine Besonderheit bietet das neue Programm: Wer sich nach dem ersten Jahr entscheidet, den Studiengang nicht bis zum Ende zu absolvieren, dem werden für die erfolgreich belegten Einführungsmodule ein Zertifikat ausgestellt.
„Den Bistümern und anderen kirchlichen Arbeitgebern fällt es zunehmend schwer, offene Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen“, so Bernward Schmidt. Sowohl in der Seelsorge als auch in der kirchlichen Verwaltung und für gestaltende Positionen in Ordinariaten und Generalvikariaten würden engagierte und gut ausgebildete Menschen dringend gesucht. Das Spektrum der möglichen Berufsfelder sei für Absolventinnen und Absolventen des neuen digitalen Bachelorstudiengangs Katholische Theologie daher weit gefasst.
Ein Studienbeginn ist erstmals zum Wintersemester 2024/25 möglich. Abgesehen von den regulären Beiträgen zum Studierendenwerk werden keine Studiengebühren erhoben. Informationen zum Studiengang und zur Einschreibung sind unter www.ku.de/theologie-digital oder www.uni-passau.de/bachelor-katholische-theologie zu finden. Für Studieninteressierte finden am 24. Juli und 19. September digitale Infoveranstaltungen statt. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Die Anmeldung ist unter www.uni-passau.de/webinare/webinar-ba-katholische-theologie-digital möglich.