Laut „Jahresbericht Weltkirche 2023“ haben katholische Hilfswerke im vergangenen Jahr weltweit Projekte mit rund 624 Millionen Euro gefördert.
Wie die Deutsche Bischofskonferenz mitteilte, haben katholische Hilfswerke, Diözesen und Orden im vergangenen Jahr Projekte in Afrika, Asien, Ozeanien, Lateinamerika und Osteuropa mit rund 624 Millionen Euro gefördert. Dies geht aus dem „Jahresbericht Weltkirche 2023“ hervor, der am Donnerstag, 11. Juli, veröffentlicht wurde. Der Bericht wird von der Konferenz Weltkirche herausgegeben, in der die großen international tätigen Akteure der katholischen Kirche in Deutschland vertreten sind.
Der Vorsitzende der Konferenz Weltkirche, der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier, zeigte sich beeindruckt vom Umfang der Hilfsleistungen, auch wenn die Höchstwerte der vergangenen Jahre (2022: 673 Millionen Euro) nicht erreicht worden sind. Die Spendeneinnahmen der Hilfswerke, die 2022, dem Jahr des Überfalls Russlands auf die Ukraine, einen Spitzenwert erreichten, sind 2023 ungefähr auf das Niveau von 2021 gesunken. Auch Zuschüsse aus der Kirchensteuer und aus öffentlichen Mitteln gingen zurück.
Bischof Meier bedankte sich für das große Engagement der Spenderinnen und Spender sowie der vielen Ehrenamtlichen. Da die direkten Überweisungen vieler katholischer Verbände, Schulen und Pfarrgemeinden an Partner im Ausland im Jahresbericht Weltkirche nicht erfasst werden können, sei die tatsächliche Hilfe sogar noch höher als im Jahresbericht dargestellt, schreibt der Augsburger Bischof im Geleitwort. Darüber hinaus betonte er anlässlich der Veröffentlichung der Broschüre: „Der Jahresbericht zeigt, wie globale Geschwisterlichkeit in der Solidaritäts-, Gebets- und Lerngemeinschaft der Kirche gelebt werden kann. Angesichts mancher Tendenz, Verantwortung auf das nationale Umfeld zu reduzieren, begegnen wir hier auch einem Stück Gegenkultur.“
Mit Berichten, Statistiken und Analysen vermittelt der „Jahresbericht Weltkirche“ ein Bild der vielfältigen Missions- und Entwicklungsarbeit, die die katholischen Träger leisten. In einem eigenen Themenblock nimmt das aktuelle Heft insbesondere die Folgen der Kolonialzeit in den Blick. Es gelte, Relikte der Kolonialzeit als solche wahrzunehmen und auch in unseren Vorstellungen und in unserem Denken zu erkennen, so Bischof Meier. Dies sei notwendig, damit der Dialog und die Kooperation mit den Projektpartnern im Globalen Süden wirklich „auf Augenhöhe“ stattfinden könnten.