Misereor: Nicht bei den Hungernden sparen

Anlässlich des am Mittwoch erschienenen Welternährungsberichts der Vereinten Nationen fordert Andreas Frick, Kürzungen bei der Hunger- und Armutsbekämpfung rückgängig zu machen.
Misereor: Nicht bei den Hungernden sparen

Andreas Frick ist seit dem 1. Juli neuer Hauptgeschäftsführer von Misereor –Foto: Misereor/Allgeier

Aachen – Anlässlich des am Mittwoch erschienenen Welternährungsberichts der Vereinten Nationen fordert Andreas Frick, Kürzungen bei der Hunger- und Armutsbekämpfung rückgängig zu machen. Das Neue Ruhrwort dokumentiert das Statement des Hauptgeschäftsführers von Misereor im Wortlaut:

„Bis zu 757 Millionen Menschen weltweit sind chronisch unterernährt. Keines dieser Schicksale darf uns unberührt lassen. Jeder Mensch, der hungert, ist einer zu viel. 2015 hat die Weltgemeinschaft vereinbart, den Hunger weltweit bis 2030 zu beenden. Es braucht dringend ambitioniertere Anstrengungen, um dieses Ziel zu erreichen! Im Vergleich zu 2015 gibt es jetzt sogar 163 Millionen mehr Hungernde. Dabei ist die Welt seither reicher geworden, und es gibt genügend Lebensmittel für alle! Die Ursachen von Hunger – Ungleichheit, Kriege und durch die Klimakrise verstärkte Naturkatastrophen – sind bekannt. Die G20 wollen den Kampf gegen Hunger und Armut priorisieren, aber die Bundesregierung kürzt zeitgleich bei den Ärmsten. Die humanitäre Hilfe wird mehr als halbiert, die Entwicklungszusammenarbeit um eine Milliarde gekürzt. Den Versprechen an die von Hunger und Armut betroffenen Menschen, müssen auch Taten folgen. Fortschritte beim Kampf gegen die Mangelernährung bei Kindern zeigen, dass politischer Wille und internationale Anstrengungen durchaus Wirkung zeigen können.

Die Partnerorganisationen von Misereor arbeiten weltweit daran, dass Menschen sich aus Hunger und Armut befreien können. Diese Menschen vertrauen für ihre gute und wichtige Arbeit auf unsere finanzielle und politische Unterstützung. Die Bundesregierung muss sich fragen lassen, wie sie in Anbetracht der weltweiten Entwicklungen von Armut und Hunger die geplanten Haushaltskürzungen rechtfertigt.“