Auch in diesem Jahr lädt der St.-Paulus-Dom wieder zur Vortragsreihe „DomGedanken“ ein. An fünf Abenden geht es um das Thema „Zeitenwende! Wie damit umgehen?“.
Münster – Auch in diesem Jahr lädt der St.-Paulus-Dom wieder zur Vortragsreihe „DomGedanken“ ein. Wie das Bistum Münster am Donnerstag mitteilte, beleuchten an fünf Mittwochabenden vom 14. August bis zum 11. September verschiedene Referentinnen und Referenten das Thema „Zeitenwende! Wie damit umgehen?“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr.
Der 75. Geburtstag des Grundgesetzes wird in Deutschland nicht ohne Beklemmung begangen. Denn das Gefühl, eine tiefgreifende Zeitenwende zu erleben, erfasst die Menschen von allen Seiten: Ein immer noch andauernder Krieg in Europa, die potenzielle Neuordnung der geopolitischen Verhältnisse zugunsten autoritärer, freiheitsfeindlicher Regierungen, das Erstarken von Extremismus und Antisemitismus, die Klima- und die Energiekrise, so fassen die Veranstalter die derzeitige Situation zusammen.
„Als Vorbereitungsteam sind wir glücklich, dass es uns auch in diesem Jahr wieder gelungen ist, profilierte Sprecherinnen und Sprecher zu dieser komplexen Thematik zu gewinnen“, sagt Mathias Albracht, Seelsorger am Dom „Wir freuen uns sehr auf die kommenden Vorträge und sind gespannt, in die Perspektiven der Referierenden eintauchen zu dürfen“, ergänzt er.
Die Reihe startet am 14. August mit der Frage: „Nach 75 Jahren Grundgesetz – ist der demokratische Rechtsstaat in Gefahr?“. Peter-Michael Huber, Professor für Öffentliches Recht und Staatsphilosophie in München und langjähriger Bundesverfassungsrichter, wird das Grundgesetz auf seine Haltbarkeit und Wehrhaftigkeit in schwierigen Zeiten prüfen. Der Abend wird musikalisch von Eckart und Daniel Lorenzen (Violine) sowie Batia und Eden Lorenzen (Klavier) gestaltet.
Eine Woche später, am 21. August, widmet sich Aleida Assmann, Professorin für Literaturwissenschaften in Konstanz, der Frage: „Brauchen wir einen neuen Gesellschaftsvertrag?“ Sie wird die Notwendigkeit und den Inhalt eines neuen Gesellschaftsvertrages skizzieren. Das musikalische Programm übernehmen Benedikt Hüls (Trompete) und Thilo Schmidt (Orgel).
„Klimawandel – was kommt auf uns zu?“ lautet der Schwerpunkt am 28. August. Dazu ist Frank Böttcher im Dom zu Gast. Der Vorsitzende der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft wird untersuchen, wie man mit den Folgen des Klimawandels umgehen sollte und welche gesellschaftspolitische Bedeutung sie haben. Domorganist Thomas Schmitz liefert an diesem Abend das musikalische Rahmenprogramm.
Am 4. September heißt es: „Auch in Deutschland: Veränderung braucht Mut.“ Joe Chialo, Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin, wird an den Mut appellieren, den absehbaren Wandel unserer Welt positiv zu gestalten. Es singt die Capella Ludgeriana, der Knabenchor am Dom, unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Lauer.
Den Abschluss bildet der Vortrag „Die neue Geopolitik: Europa zukunftsfähig machen“ von Gabriel Felbermayr am 11. September. Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung und Wirtschaftsprofessor in Wien wird die Kriterien nennen, unter denen die großartige Errungenschaft der Europäischen Union zukunftsfähig bleiben kann. Der Mädchenchor am Dom unter der Leitung von Domkantorin Verena Schürmann umrahmt den Abend musikalisch.
Die Vorträge der Reihe starten um 18.30 Uhr im St. Paulus-Dom zu Münster. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Am Ende jeder Veranstaltung bittet das Vorbereitungsteam um eine Spende für die „Bischof-Herrmann-Stiftung“ in Münster, die sich seit 1896 in den Bereichen Wohnungslosenhilfe, Eingliederungshilfe, Jugend- und Migrationshilfe engagiert.