Seelsorge für Demenzerkrankte: Fachtag der Bischofskonferenz

In Frankfurt hat am Mittwoch der Fachtag „Seelsorge für Menschen mit Demenz in Zeiten von Pflegenotstand“ stattgefunden.

(Symbolfoto Gerd Altmann/Pixabay)

In Frankfurt hat am Mittwoch der Fachtag „Seelsorge für Menschen mit Demenz in Zeiten von Pflegenotstand“ stattgefunden. Wie die Deutsche Bischofskonferenz mitteilt, kamen rund 70 katholische und evangelische Seelsorgerinnen und Seelsorger, Verantwortliche aus Caritasverbänden und dem Bereich der katholischen Träger von Altenhilfeeinrichtungen sowie Experten aus der Pflegewissenschaft zusammen. In Vorträgen und Workshops stand die Seelsorge für Menschen mit Demenz, deren Angehörige und Betreuer ebenso im Mittelpunkt wie ethische Herausforderungen bei Demenz und die Sorge für hochbetagte Menschen (Palliative Geriatrie).

Weihbischof em. Ulrich Boom Beauftragter der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz für die Seniorenpastoral, hob hervor: „Von Anfang an haben wir uns als katholische Kirche an der Nationalen Demenzstrategie der Bundesregierung beteiligt, die seit 2020 Menschen mit Demenz und ihre Versorgung in den Blick nimmt. Ein weiterer Beitrag ist der heutige Fachtag. Gerne erinnere ich auch an den Text Menschen mit Demenz in der Kirche – wie eigene Angebote gelingen, den wir zusammen mit der evangelischen Kirche im Jahr 2023 veröffentlicht haben. Praxisorientiert unterstützt diese Publikation die Seelsorgerinnen und Seelsorger ganz konkret auf dem Weg zu demenzsensiblen Gemeinden.“

Bei einem Podium diskutierten Bischof Dr. Peter Kohlgraf (Mainz), Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Assoz. Prof. Dr. Katharina Heimerl vom Institut der Pflegewissenschaft der Universität Wien, die Pflegewissenschaftlerin Dr. Beate Mayr sowie Adelheid Widmann, Leiterin der Abteilung Seniorenpastoral im Erzbischöflichen Ordinariat München, zum Thema: „Wie können wir gemeinsam die soziale Teilhabe von Menschen mit Demenz ermöglichen?“ Bischof Kohlgraf betonte dabei, dass die seelsorgliche Begleitung von Menschen mit Demenz in Zeiten des Pflegenotstandes eine Herausforderung sei, aber auch unverzichtbar. „Als Kirche stehen wir in einer besonderen Verantwortung, Menschen mit Demenzerkrankungen ein würdevolles Leben inmitten der Gesellschaft zu ermöglichen. Es ist unsere Aufgabe, den Betroffenen und ihren Angehörigen mit einer demenzsensiblen Seelsorge zur Seite zu stehen, die auf die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen und ihrer Familien eingeht und sich durch Nähe und Geduld auszeichnet“, so Bischof Kohlgraf.

Eva Maria Welskop-Deffaa erläuterte, dass zu den derzeit rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland mit einer Demenz in den nächsten Jahren Schätzungen zufolge eine weitere Million Menschen hinzukommen werde. „In vielen alltäglichen Lebenssituationen ist das Zusammenleben mit dementen Menschen einzuüben. Das gilt im Krankenhaus wie beim Friseur, vor allem aber in der ambulanten und stationären Altenhilfe“, so die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. Sie fügte hinzu: „Angehörige und die Pflegekräfte brauchen Unterstützung.“ Adelheid Widmann unterstrich den wichtigen Beitrag, den Seelsorge in diesen Situationen leisten könne: „Alle diese Menschen erleben auf unterschiedliche Art und Weise Not und Seelsorge soll gerade dort hingehen, wo die Not am größten ist.“

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