Der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger fordert einen geringeren Fleischkonsum in Deutschland.
Der Linzer Moraltheologe Michael Rosenberger fordert einen geringeren Fleischkonsum in Deutschland. „Im Endeffekt müssten wir dahin kommen, etwa nur ein Viertel der Fleischmenge zu essen, die wir momentan zu uns nehmen“, sagte er am Mittwoch dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de. Dann könne eine „richtig gute Tierhaltung“ garantiert werden. Massentierhaltung verursache Umweltschäden.
Der katholische Priester verwies auf die kirchliche Tradition, an bestimmten Tagen in der Woche und in der Fastenzeit kein Fleisch zu essen. Die Erinnerung daran, dass Fleisch „etwas ganz Besonderes“ und nicht selbstverständlich sei, könne ein guter Weg sein.
Der Prorektor der Katholischen Privat-Universität Linz sieht zwar einige Vorteile darin, den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent auf Fleisch auf den vollen Satz von 19 Prozent zu erhöhen. So könne die Bundesregierung festlegen, dass die Mehreinnahmen für eine Förderung besserer Ställe eingesetzt wird. Mit der Maßnahme lasse sich aber der Fleischkonsum nur „ein bisschen“ reduzieren; der Rückgang „wäre überschaubar“.
Der Theologe räumte ein, dass höhere Fleischpreise vor allem ärmere Menschen träfen. Es gebe Erhebungen, wonach gerade die Ärmsten der Gesellschaft am meisten Fleisch essen. „Aber wir leben alle mit zu viel Fleisch„, so Rosenberger.