Demonstration vor dem Dom: „Frauen, worauf wartet Ihr?“

Mit den Aufrufen „Es ist fünf nach zwölf für unsere Kirche“ und „Frauen, worauf wartet ihr?“ sind am Samstagmittag Rund 500 Frauen (und Männer) in der Essener Innenstadt auf die Straße gegangen, um für eine Erneuerung der katholischen Kirche zu demonstrieren.am Samstagmittag Rund 500 Frauen (und Männer) in der Essener Innenstadt auf die Straße gegangen, um für eine Erneuerung der katholischen Kirche zu demonstrieren. Mit Schellen und Trommeln, Bannern und Plakaten zogen die Frauen vom Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof zur Kundgebungsbühne am Essener Dom. Dort begrüßten Christel Misz (Diözesanvorsitzendenteam der kfd Essen), Elisabeth Hartmann-Kulla (Initiative Maria 2.0) und Helga Engemann (Initiative NichtMitUns Essen Burgaltendorf) als gemeinsame Veranstalterinnen und Dompropst Zander als Hausherr die Ankommenden.  Prof. Agnes Wuckelt, stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), stellte die Positionen und Forderungen der Demonstrantinnen vor.

(Fotos: Asgard Dierichs)

Wuckelt, die direkt von einer Sitzung des Forums justitia et pax aus Berlin angereist war, erinnerte in ihrer Ansprache an die bereits im Zweiten Vatikanischen Konzil getroffenen Beschlüsse und stellte fest, dass seitdem viel gerdet, diskutiert und geschrieben worden sei,  Aber nicht gehandelt. „Und deshalb werden wir jetzt laut“, so Wuckelt. „Wir sind bereit die Kirche zu erneuern und Verantwortung zu übernehmen! Und wir verwehren uns dagegen, dass uns andere sagen, welche Berufung wir spüren und welche Charismen wir einsetzen können. Nehmen wir die Kraft dieses Tages als Segen Gottes.“

Umrahmt von Trommelsoli und gemeinsamen Liedern standen sieben Forderungen an die Deutsche Bischofskonferenz im Fokus. Die Teilnehmerinnen fordern eine ernstzunehmende Gleichberechtigung von Frauen mit Zugang zu allen kirchlichen Diensten und Ämtern. Die Kirche müsse sich gegenüber Menschen unterschiedlichster Herkunft und sexueller Orientierung offen zeigen, Brüche in Lebenswegen der Menschen akzeptieren und im Gegenzug Verbrechen und Fehlverhalten in den eigenen Strukturen konsequent verfolgen, hieß es während der Demonstration. Zu der Kundgebung aufgerufen hatten der kfd-Diözesanverband Essen, die Bewegung Maria 2.0 im Bistum Essen sowie die Initiative „#NichtmitUns…!“ der Pfarrei St. Josef Essen-Ruhrhalbinsel.

Gesprächsbereit zeigten sich laut den Veranstalterinnen Generalvikar Klaus Pfeffer, Weihbischof Ludger Schepers und Dompropst Thomas Zander. „Ein starkes Ausrufezeichen der Frauen und Männer, die sich für die Erneuerung der Kirche einsetzen“, lautete das Fazit der kfd.