Frauenstimmrecht erst bei nächster Vatikan-Synode?

Ein Stimmrecht für Frauen wird es bei der laufenden Amazonas-Synode im Vatikan nach Einschätzung von Teilnehmern nicht mehr geben. Sie beriefen sich auf eine Aussage von Generalrelator Kardinal Claudio Hummes, das aktuelle Treffen sei wohl schon zu weit fortgeschritten. Die als Expertin geladene Ordensfrau Birgit Weiler sagte aber am Freitag, man wolle sicherstellen, dass bei der nächsten Bischofssynode Frauen mit abstimmen können. Ihr zufolge hatte eine Gruppe von Bischöfen und Ordensfrauen das Anliegen an Hummes herangetragen, damit dieser es an den Papst weitergebe.

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Unter den mehr als 280 Teilnehmern der am Sonntag eröffneten Sondersynode für Amazonien sind 35 Frauen, davon 20 Ordensmitglieder:4 externe Expertinnen, 29 Hörerinnen sowie 2 weitere geladene Gäste. Die Frage nach einem Stimmrecht für Frauen war bereits bei der Jugendsynode im Oktober 2018 aufgekommen. Damals durften Ordensbrüder, die Nichtpriester waren, mit abstimmen, nicht aber Ordensfrauen. Auch bei der aktuellen Synode ist ein Ordensbruder stimmberechtigt.

Neben den eigentlichen Mitgliedern einer Synode, Bischöfen und Ordensmännern, gibt es weitere Experten und sogenannte Auditoren (Hörer); zu diesen gehören auch Ordensfrauen, andere Frauen sowie männliche Nichtkleriker. Zudem nehmen geladene Gäste, etwa Vertreter anderer Konfessionen, an der Synode teil.

Weiler äußerte sich bei einer Pressekonferenz am Freitag sehr zufrieden über das „offene Gesprächsklima“. Frauen würden vollkommen akzeptiert; es gebe „keine klerikale Attitüde“. „Wir können sagen, was uns als Frauen bewegt, aber auch ärgert. Wir können gemeinsam hören, was der Geist uns sagen will“, so die aus Duisburg stammende und in Peru tätige Ordensfrau von der Gemeinschaft Missionsärztlicher Schwestern.

Auch etliche Bischöfe forderten um der Glaubwürdigkeit der Kirche willen mehr Frauen in Entscheidungspositionen, sagte Weiler. Schon jetzt werde nicht nur in Amazonien die Hauptlast der pastoralen Arbeit von Frauen geleistet. Daher seien sie auch bei Entscheidungen zur Seelsorge einzubeziehen.