Mehr Teilhabe für Frauen in der Kirche fordert die Vorsitzende des Päpstlichen Missionswerkes der Frauen in Deutschland (PMF), Margret Dieckmann-Nardmann. „Wir sind nicht die ‚dienstbaren Geister‘ in Pfarrhaus und Gemeindesaal“, sagte sie am Dienstag nach ihrer Wiederwahl in Münster. „Es ist dringend notwendig, dass wir hier endlich wirkliche Augenhöhe und volle Teilhabe haben – auch mit Blick auf die Ämterfrage.“ Es müsse Frauen möglich sein, ihre Berufung zu leben.
Dieckmann-Nardmann, die zum dritten Mal zur PMF-Präsidentin gewählt worden war, sieht bereits Fortschritte in der Debatte über Frauen. „Aber es ist noch viel zu tun – innerkirchlich, gesamtgesellschaftlich und weltweit“, stellte die 60-Jährige fest.
Besonders begrüßte sie die am Sonntag auf der Amazonas-Synode in Rom erfolgte Erneuerung des Katakomben-Paktes von 1965. Darin haben sich die lateinamerikanischen Bischöfe unter anderem zu einer „integralen Ökologie“ und dem Schutz des amazonischen Regenwaldes verpflichtet. Zudem soll der vielfältige Einsatz und Dienst von Frauen, die Gemeinschaften in Amazonien leiten, anerkannt werden. Laut Dieckmann-Nardmann entspricht dies vollkommen der Ausrichtung des Frauenmissionswerkes. Es müsse aber auch bedeuten, dass „die Verantwortlichen in der Leitung der Kirche und auch der Hilfswerke den Fokus mehr und mehr auf Mädchen und Frauen legen“.
In ihrer dritten Amtszeit will Dieckmann-Nardmann nach eigenen Worten verstärkt den Fokus auf den Aufbau des Frauenmissionswerk in anderen Ländern legen. Den Anfang solle Ruanda in Ostafrika machen, wo bereits im Sommer erste Gespräche geführt worden seien.
Das Päpstliche Missionswerk der Frauen (PMF) wurde 1893 von der Lehrerin Katharina Schynse aus Wallhausen bei Bad Kreuznach gegründet. Es engagiert sich für die Rechte von Frauen weltweit sowie für die partnerschaftliche Entwicklung in allen Weltteilen. Sitz des Werkes ist Koblenz.