Biischof Franz-Josef Overbeck hat den Essener Konzern Thyssenkrupp zu „möglichst sozialverträglichen Lösungen“ für die von Arbeitslosigkeit betroffenen Arbeitnehmer aufgefordert. Er hoffe, dass es dem Unternehmen trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten gelinge, „den leider wohl notwendigen Abbau von Arbeitsplätzen auf ein Minimum zu begrenzen“, sagte der Bischof am Freitag in Essen. Er forderte zudem, dass etwaige Erlöse aus dem Verkauf von Konzernteilen reinvestiert würden, um den Konzern zu konsolidieren und „wieder zu einem starken und wettbewerbsfähigen Arbeitgeber für unsere Region und viele andere Orte der Welt zu machen“.
Der traditionsreiche Ruhrgebietskonzern mit seinen weltweit mehr als 160.000 Mitarbeitern hatte am Donnerstag hohe Verluste für das abgelaufene Geschäftsjahr eingeräumt. Er kündigte unter anderem den Abbau von rund der Hälfte der bislang etwa 800 Arbeitsplätzen in der Essener Zentrale an.
Overbeck verwies auf die Prinzipien von Unternehmensgründer Alfred Krupp (1812-1887), wonach Zweck der Arbeit das Gemeinwohl sein solle. Auch dessen Urenkel Alfried Krupp (1907-1967) habe betont, dass der Mensch an sich das Maß allen wirtschaftlichen Tuns zu sein habe. Wie ernst es dem Unternehmen heute damit sei, werde sich gerade in schwierigen Zeiten erweisen, sagte der Bischof.