Paderborn – Das Erzbistum Paderborn schafft wegen der Corona-Krise mehr digitale Gebets-Angebote. Neben Gottesdiensten und Gebetszeiten, die dreimal täglich aus dem Paderborner Dom live übertragen werden, wie die Erzdiözese am Dienstag in Paderborn mitteilte. In Köln werden unterdessen die Glocken geläutet.
„Als Metropolitankapitel möchten wir den Zusammenhalt im Erzbistum Paderborn stärken und eine ‚digitale‘ Gottesdienstgemeinschaft entstehen lassen“, erklärte Dompropst Joachim Göbel. „Jeder kann den Live-Stream aus dem Paderborner Dom verfolgen und die ausgestrahlten Gottesdienste und Gebetszeiten mitfeiern.“
Kathedrale täglich geöffnet
Laut Erzbistum werden an Werk- und an Sonntagen jeweils um 8.00 Uhr ein Morgengebet, um 12.00 Uhr ein Mittagsgebet und um 18.30 Uhr eine Messfeier aus dem Paderborner Dom übertragen. Die Gottesdienste finden in der Krypta des Domes statt, weswegen diese zur Zeit nicht besucht werden könne.
Die Kathedrale ist nach den Angaben ansonsten täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr für Menschen geöffnet, die dort beten oder eine Kerze entzünden wollen. Während dieser Zeit sei im Altarraum eine Büste aufgestellt mit Reliquien des Patrons der Erzdiözese, dem heiligen Liborius. In einer Video-Botschaft hatte Erzbischof Hans-Josef Becker bereits am Montag angekündigt, digitale Möglichkeiten und alternative Wege des solidarischen Betens und Handels ausschöpfen zu wollen.
Erzbistum Köln lässt in Corona-Krise täglich die Glocken läuten
In der Corona-Krise lässt das Erzbistum Köln unterdessen täglich die Glocken läuten. Da die Gläubigen vorläufig nicht mehr zu Gottesdiensten zusammenkommen können, sollen als äußeres Zeichen der bleibenden Gebetsgemeinschaft bis zum Gründonnerstag in allen Kirchen der Erzdiözese täglich um 19.30 Uhr die Glocken läuten. Dann seien alle „Menschen guten Willens“ zum Gebet eingeladen, teilte das Erzbistum am Dienstag in Köln mit. „Beten Sie mit uns für die Kranken, für die vielen selbstlosen Helfer und für alle Menschen, die von dieser Krise betroffen sind“, so der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki.
In einem Video des kirchlichen Internetportals domradio.de bat der Erzbischof um Verständnis für die Einstellung der Gottesdienste. „Sonntag ohne heilige Messe – wie viele von Ihnen konnte ich mir das gar nicht vorstellen“, sagte der Kardinal. Die Absage der Gottesdienste sei ihm „unendlich schwer gefallen“. Denn die Sonntagsmesse sei „nicht primär ein soziales Ereignis“, sondern „die Begegnung mit dem Herrn selbst“. Aber es habe keine Alternative gegeben, „weil auch wir an Recht und Gesetz gebunden sind und natürlich auch die Ausbreitung des Coronavirus verhindern wollen“.
Woelki sagte: „Machen wir das Beste aus einer schwierigen Zeit – eine Fastenzeit, wie sie noch niemand von uns erlebt hat und hoffentlich auch nie wieder erleben muss.“ Er rief dazu auf, Christus in Wort, Tat und Gebet lebendig werden zu lassen. Weiter betonte der Erzbischof, dass der Krisenstab des Erzbistums derzeit versuche, alle Fragen zu regeln – von den Erstkommunionfeiern bis hin zu den Beerdigungen.