Gottesdienstverbot: Bätzing enttäuscht

Bischof Georg Bätzing (Foto: Bistum Limburg)

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing zeigte sich an Mittwochabend in einer ersten Reaktion enttäuscht über das Weiterbestehen von Gottesdienstverboten in Deutschland. Bätzing erklärte, angesichts von ersten Lockerungsmaßnahmen in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens könne er nicht nachvollziehen, dass öffentliche Gottesdienste aller Religionsgemeinschaften weiterhin verboten sein sollen.

Dies sei auch „nach der sehr deutlichen Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts“ schwer nachvollziehbar. Zugleich kündigte er an, die Kirche werde bei dem für Freitag geplanten Gespräch einen Lösungsvorschlag einbringen, wie „wir Religionsausübung und Infektionsschutz gleichermaßen gewährleisten können“. Das Verfassungsgericht hatte entschieden, dass die Verbote fortlaufend geprüft werden sollten.

Bätzing: Gottesdienste geben Orientierung und Halt

Weiter betonte der Limburger Bischof, die Ostertage hätten gezeigt, dass Gottesdienste vielen Millionen Menschen Orientierung und Halt unter den schwierigen Lebensbedingungen der Krise gäben. Das Verbot greife tief in das Recht der freien Religionsausübung ein. „Wir haben das Verbot von Versammlungen zur Religionsausübung bisher hingenommen, weil wir dieses Verbot vorübergehend für angemessen hielten und damit unseren möglichen Beitrag zur Eindämmung der Corona-Virus-Pandemie leisten wollten“, so Bätzing. Es sei „während der Kar- und Ostergottesdienste für viele Gläubige nur schwer zu ertragen“ gewesen.

Der Tageszeitung „Welt“ (Donnerstag) sagte Bätzing zudem, für die katholische Kirche könne er sagen, dass diese durchaus in der Lage sei, die Hygiene-Standards und Abstandsregeln einzuhalten.

Zugleich erklärte Bätzing: „Für die katholische Kirche kann ich sagen, dass wir uns selbstverständlich an die für alle Versammlungen in geschlossenen Räumen geltenden Kriterien und Bestimmungen gebunden wissen und die Einhaltung von Abstandserfordernissen kontrollieren werden.“

kna