Paris – Ein traditionalistischer Pariser Priester soll 135 Euro Strafe für die Feier einer geheimen Osternacht zahlen. Ein Anwohner habe das Orgelspiel gehört und die Polizei auf die geheime Messe aufmerksam gemacht, berichteten französische Medien.
Die Polizei schätzt, dass zwischen 20 und 40 Geistliche und Gläubige an der Messe in der Kirche Saint-Nicolas-du-Chardonnet im fünften Arrondissement von Paris teilnahmen. In einem Video der Messe ist zu sehen, dass die Teilnehmer keinen Abstand voneinander hielten.
Der Priester gehört den Berichten zufolge der traditionalistischen Piusbruderschaft an. Er kündigte an, gegen die Strafe vorzugehen. Innenminister Christophe Castaner bezeichnete den Priester als “unverantwortlich”.
Sondergenehmigung für Erzbischof
Auch der Pariser Erzbischof Michel Aupetit soll laut Medienberichten am Ostersamstag eine Messe mit etwa 20 weiteren Geistlichen in der “Ersatzkathedrale” Saint-Germain-l’Auxerrois gefeiert haben. Als Erzbischof soll er aber eine Sondergenehmigung erhalten haben.
In Frankreich gelten wegen der Corona-Pandemie strenge Ausgangsbeschränkungen. Für Messen und Beerdigungen brauchen Priester und Gläubige eine Sondererlaubnis. Bei Beisetzungen sind höchstens 20 Personen zugelassen.