Philosoph Jaeger: Corona-Krise entzaubert Populisten

Die Corona-Krise entzaubert nach Ansicht des Schweizer Buchautors und Philosophen Lars Jaeger Populisten wie Trump, Bolsonaro oder Erdogan. Die Präsidenten der USA, Brasiliens oder der Türkei reagierten unvorbereitet und entsprechend schlecht auf die Pandemie, weil sie sich von anderen Leuten und insbesondere von Wissenschaftlern nichts sagen ließen, sagte Jaeger am Mittwoch dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de.

 Donald Trump (Foto: © Gints Ivuskans| – Dreamstime.com)

„Die Warnungen für diese Corona-Krise waren ja schon auf dem Tisch“, so Jaeger. „Die Populisten haben entschieden, diese zu ignorieren.“ Sie reagierten auf die Corona-Krise ähnlich wie auf die Klimakrise. „Hier werden systematisch Wissenschaftler und wissenschaftliche Erkenntnisse abgelehnt. Man weiß es besser und verunglimpft die Wissenschaftler.“ Dafür müssten die Populisten in der Corona-Krise wie in der Klimakrise ihren Preis zahlen.

Preis niedrigerer Zustimmung

Auch die AfD äußert sich laut Jaeger immer wieder sehr wissenschaftsfeindlich oder lehne wissenschaftliche Erkenntnisse teils sogar ab. „Und auch dafür zahlt die AfD im Moment ihren Preis in Form von niedrigerer Zustimmung“, sagte der Philosoph.

Nach den Worten von Jaeger machen zwar auch Wissenschaftler Fehler und produzieren Modelle, die sich als nicht akkurat erweisen. „Aber anders als die Populisten sind Wissenschaftler bereit, immer wieder ihre Meinungen und ihre Modelle zu verändern und anzupassen.“