ZDF-Journalistin Gundula Gause (55) ist „nicht ganz zufrieden“ mit der Entwicklung der Ökumene zwischen den Kirchen. „Als theologischer Laie läuft mir das Ganze viel zu zäh, formal und problem- statt lösungsorientiert ab“, sagte die Protestantin dem neuen Gratismagazin „SommerZeit“ des Erzbistums Köln. Allerdings sei zu unterscheiden zwischen der offiziellen Ebene und dem, was konkret in den Gemeinden passiere. „Gerade da erlebe ich einen intensiven Austausch und ein sehr gutes Miteinander.“
Als Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017 habe sie aber auch erfahren, wie intensiv die Bemühungen auf beiden Seiten sind, so Gause. Vor allem bei den damaligen Spitzen der katholischen und evangelischen Kirche habe sie einen hohen gegenseitigen Respekt und ein freundschaftliches Miteinander wahrgenommen. „Auch hier wandeln sich zum Glück die Zeiten“, betonte die Nachrichtenmoderatorin, die mit einem Katholiken verheiratet ist.
Religion habe für sie einen identitätsstiftenden Charakter, hob Gause hervor. „Er ist für mich ein Wertefundament, auf dem ich stehe.“ Privat wie im Beruf spielten christliche Grundwerte und besonders das Gebot der Nächstenliebe eine wichtige Rolle, ohne dass das allerdings Einfluss hätte etwa auf die Themenauswahl für das „heute journal“.
Seit 27 Jahren ist Gause beim ZDF Nachrichtenmoderatorin von „heute“ und „heute journal“. Ehrenamtlich engagiert sie sich für das katholische Hilfswerk missio.