Eichstätt – Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke sieht die Zukunft der Kirche nicht automatisch durch Reformen gesichert. Aus der Angst, sie könne zur Sekte werden, ergebe sich der Wunsch, die Kirche für den Menschen attraktiver und anschlussfähiger an die moderne Zeit zu machen, sagte Hanke am Sonntag zum Auftakt der Willibaldswoche. Gesellschaftliche Anerkennung und Quantität der Mitglieder würden jedoch keineswegs vor dem Sektendasein bewahren. Vielmehr brauche es Menschen, die die Botschaft Jesu in der Welt leben würden.
„Wahre Jüngerschaft grenzt sich nicht ein hinter verschlossenen Türen als elitärer Kreis Auserwählter und Erleuchteter, sondern entfaltet sich zur Einladung an die Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit, in die neue Wirklichkeit Gottes aufzubrechen“, so der Bischof weiter. Christsein bedeute Aufbruch, anders werden, neu werden. „Nicht im Sinne der Ablehnung und Abgrenzung von der Welt, sondern als Ruf an die Welt, in eine neue Dimension des Lebens einzutreten, die Gott eröffnet – in das Reich Gottes.“ Der heilige Willibald habe vor mehr als 1.250 Jahren die Flamme des Glaubens entzündet. „Es liegt an uns, dass sie nicht erlischt.“
Wallfahrten und Begegnungen im Festzelt abgesagt
Die Willibaldswoche findet normalerweise als Wallfahrts- und Begegnungswoche rund um den Todestag des Diözesanheiligen in Eichstätt statt. Aufgrund der Corona-Pandemie habe das Programm stark gekürzt werden müssen, so das Bistum. Alle Wallfahrten und Begegnungen im Festzelt seien abgesagt worden. Der Bischof hatte die Menschen im Vorfeld dazu eingeladen, die Woche zu Hause mitzufeiern.