Nach dem Corona-Lockdown im Kreis Gütersloh fürchtet die Caritas im Erzbistum Paderborn ein zu schnelles Zurückkehren zur Tagesordnung. „Die volle Aufmerksamkeit muss jetzt auf den Arbeits- und Lebensbedingungen der ausländischen Werkvertragsarbeiter liegen“, erklärte der Leiter der Abteilung „Armut – Teilhabe“, Christoph Eikenbusch, am Freitag in Paderborn.
„Dieser Skandal muss endlich beendet werden, falls nötig, durch grundlegende gesetzliche Änderungen.“ Der Zuständigkeitsbereich der Caritas im Erzbistum Paderborn erstreckt sich auch auf den Kreis Gütersloh. Nachdem sich rund 1.500 Arbeiter des Fleischbetriebs Tönnies in Rheda-Wiedenbrück mit Corona infiziert hatten, galten für die Kreise Gütersloh und Warendorf zeitweise wieder strengere Kontaktbeschränkungen.
Schlaglicht auf schlechte Arbeits- und Wohnungsbedingungen
Der Fall warf ein Schlaglicht auf die schlechten Arbeits- und Wohnungsbedingungen der oft aus Osteuropa stammenden Werkvertragsarbeiter. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) stellte ein Verbot von Werkverträgen im Kernbereich der Fleischbetriebe in Aussicht.