München. Bei der Entwicklung einer neuen Gesamtstrategie für das kirchliche Handeln setzt das Erzbistum München und Freising verstärkt auf Hilfe von außen. Am Samstag begann mit einer Versammlung von rund 60 Teilnehmern der auf ein Jahr angelegte und von einer Unternehmensberatung begleitete Prozess. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Prioritäten angesichts kleiner werdender personeller und finanzieller Spielräume. Dabei soll ein Marktforschungsinstitut helfen.
Kardinal Reinhard Marx benannte “Tradition, Konzentration, Innovation” als Leitworte für den Prozess. Es bestehe “eine moralische Verpflichtung, die Ressourcen, die da sind, sinnvoll einzusetzen”. Der Wunsch vieler, alles Bestehende möglichst festzuhalten, sei verständlich, aber kurzsichtig in einer Zeit beschleunigter Veränderungen. Es gehe aber auch nicht darum, einfach nur zu sparen und abzuschaffen. Generalvikar Christoph Klingan sagte, der Prozess sei auf breite Beteiligung angelegt. Alle Getauften seien gefragt, sich einzubringen.
Befragung durch ein Marktforschungsinstitut
Bis zum Jahresende soll den Angaben zufolge analysiert werden, welche Angebote die Menschen von der Erzdiözese erwarten. Dazu werde es auch eine Befragung durch ein Marktforschungsinstitut geben. Anschließend werde für einzelne Arbeitsfelder das strategische Zielbild ausgearbeitet. Noch 2021 ist für ein ausgewähltes Beispiel die praktische Umsetzung geplant. Auftraggeber für den Prozess ist der Erzbischof von München und Freising. Das zentrale Entscheidungsgremium ist mit leitenden Mitarbeitern des Ordinariats und den beiden Vorsitzenden des Diözesanrats besetzt.