Potsdam – Bedrohte Hirschkäfer fühlen sich in Brandenburg offenbar auf Kirchenland besonders wohl. Das ergab die erste Hirschkäfer-Kartierung des Brandenburger Landesamtes für Umwelt.
Insgesamt wurden 163 Beobachtungen der bedrohten Tierart im Laufe des Jahres beim Landesamt eingereicht, wie das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch in Potsdam mitteilte. Dabei konnten zahlreiche neue, bislang nicht bekannte Hirschkäfer-Vorkommen nachgewiesen werden, etwa in der Region um Neuzelle.
Hirschkäfer fast flächendeckend verbreitet
Der Hirschkäfer scheint demnach in Brandenburg fast flächendeckend verbreitet zu sein, nach Norden hin in seiner Zahl aber abnehmend. Die meisten Hirschkäfer wurden in Privatgärten gefunden. „Interessanterweise waren bei vielen Funden Kirchengelände oder Friedhöfe in der Nähe“, so das Ministerium. „Alte Parkanlagen und Friedhöfe haben bekanntermaßen eine große Bedeutung für die Biodiversität, da sich dort oft noch sehr alte Baumbestände und ausreichend Totholz finden.“ Für den Hirschkäfer seien dies „offensichtlich attraktive Lebensräume, in denen Brutstätten über mehrere Hirschkäfer-Generationen ungestört fortbestehen können“.