Papst: Christen sollen Steuern zahlen

Papst Franziskus hat die Christen dazu aufgerufen, einerseits pflichtgemäß ihre Steuern zu bezahlen und gerechte Gesetze des Staates zu befolgen. Gleichzeitig sollten sie den Vorrang Gottes „im menschlichen Leben und in der Geschichte“ bezeugen und „Gottes Recht auf das, was ihm gehört, respektieren“, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

Papst Franziskus (Foto: © Palinchak| Dreamstime.com)

In seiner Ansprache ging der Papst auf die in der Bibel geschilderte Diskussion zwischen Jesus und einigen seiner Gegner ein, inwieweit man dem Kaiser der damaligen Besatzungsmacht Rom Steuern zahlen dürfe. Mit seiner Antwort stelle Jesus sich über die Kontroverse, so das Kirchenoberhaupt. Einerseits erkenne er den Tribut an die staatliche Autorität an. Vor allem aber erinnere Jesus daran, dass jeder Mensch „das Bild Gottes in sich trägt und deshalb jeder nur ihm, und nur ihm allein, seine Existenz verdankt“.

Mit Demut und Mut engagieren

Mit dieser Einstellung seien alle getauften Christen aufgerufen, sich in der Gesellschaft „mit Demut und gleichzeitig mit Mut zu engagieren“. Es gehe darum, so Franziskus weiter, seinen jeweils „eigenen Beitrag zum Aufbau einer Zivilisation der Liebe zu leisten, in der Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit herrschen“.

Dabei erinnerte der Papst an den Sonntag der Weltmission, der in vielen Teilen der Welt am 18. Oktober begangen wurde, in Deutschland erst am 25. Oktober. Jeder Christ, nicht nur Priester und Ordensleute, mahnte Franziskus weiter, sollten sich als Missionare verstehen, indem sie als Christen in der Gesellschaft lebendig präsent seien.

kna