Bielefeld – Die evangelische westfälische Präses Annette Kurschus wünscht sich in der Corona-Krise mehr theologische Tiefe. „Die Welt braucht von uns die ernsthafte Frage nach Gott“, sagte sie zum Auftakt der diesjährigen Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), die am Montag online gestartet ist. „Die Frage wohlgemerkt. Und nicht gleich die verdächtig schnellen Antworten“, fügte Kurschus hinzu. Mit einer frommen Version von „Friede, Freude, Eierkuchen“ komme die Kirche in der Krise nicht weit.
Die Präses verwies auf die Aufgabe der Kirche, Einsamen, Alten, Kranken und Menschen in Not beizustehen. Trotz Corona müsse zudem die weltweite Klimaerwärmung im Blick behalten werden. „Sie wird tiefer und anhaltender sein als die Corona-Pandemie, sie wird unser Hoffen und Handeln dauerhaft herausfordern“, so Kurschus.
Kurschus: Weihnachten frohe Botschaft von der Geburt Jesu verbreiten
Die leitende Geistliche versprach weiterhin „beharrlichen Einspruch“ gegen Antisemitismus, Rassismus, Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Mit Blick auf Weihnachten sagte sie, die EKvW werde „alles dafür tun“, dass sich die frohe Botschaft von der Geburt Jesu „in Stadt und Land verbreitet, in Häuser und Wohnungen gelangt“.
Wegen der Corona-Pandemie tagt die Landessynode in diesem Jahr ausschließlich digital. Bis Donnerstag kommen online unter Leitung der Präses 191 Mitglieder des Kirchenparlaments zusammen. Die Landessynode ist das gesetzgebende Gremium der EKvW.