Bonn – Der Kabarettist Konrad Beikircher kritisiert die kirchliche Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im Erzbistum Köln. „Der Woelki sitzt auf den Dokumenten. Da vergeht mir die Hoffnung in die Institution Kirche“, sagte der rheinische Musiker und Autor mit Südtiroler Wurzeln am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Beikircher nannte es „ungeheuerlich“, dass das von Kardinal Rainer Maria Woelki in Auftrag gegebene Missbrauchsgutachen bislang nicht veröffentlicht wurde. Das Bistum Aachen gehe dagegen „mit bestem Beispiel voran“.
Beikircher: Wichtig, die Öffentlichkeit zu informieren
Es sei wichtig, die Öffentlichkeit zu informieren, mahnte der Kabarettist, der als eine Art inoffizieller Botschafter der Kölschen Redens- und Lebensart gilt. „Nur Transparenz kann überhaupt noch zum Kitten des Vertrauensverlustes führen.“ Woelki sei Theologie offenbar wichtiger als Glauben, kritisierte Beikircher, der selbst schon vor Jahren aus der katholischen Kirche austrat.
Das Erzbistum Köln hatte Ende Oktober überraschend mitgeteilt, es habe einen Strafrechtsexperten mit einer neuen Untersuchung zum Thema Missbrauch beauftragt. Zugleich wurde darüber informiert, dass das Gutachten der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) wegen methodischer Mängel nicht veröffentlicht wird. Dagegen hatten die Anwälte in der vergangenen Woche ihre Untersuchung für das Bistum Aachen vorgestellt.