Bistum Aachen erwartet Rückgang der Einnahmen

Das Bistum Aachen hat im „Vor-Corona-Jahr“ 2019 einen kräftigen Jahresüberschuss erzielt. Er belief sich auf 97 Millionen Euro, wie es am Montag bei der Vorstellung des Finanzberichtes hieß. Er fiel damit rund 81 Millionen Euro höher aus als 2018. Generalvikar Andreas Frick und der neue Finanzchef Martin Tölle sprachen von „guten Zahlen“, die die Handlungsfähigkeit der Diözese auch mit Blick auf künftige coronabedingte Einbußen sichere.

Das Bistum Aachen hat im "Vor-Corona-Jahr" 2019 einen kräftigen Jahresüberschuss erzielt. Er belief sich auf 97 Millionen Euro, wie es am Montag bei der Vorstellung des Finanzberichtes hieß. Er fiel damit rund 81 Millionen Euro höher aus als 2018. Generalvikar Andreas Frick und der neue Finanzchef Martin Tölle sprachen von "guten Zahlen", die die Handlungsfähigkeit der Diözese auch mit Blick auf künftige coronabedingte Einbußen sichere.

Der Aachener Dom. (Symbolfoto: Sofie Layla Thal/Pixabay)

Für das Pandemie-Jahr 2020 erwartet die Diözese einen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen, aber nur noch um 6 Prozent. Im Sommer ging sie noch von einem Minus von 10 Prozent aus. Die bessere Prognose begründete Tölle mit dem volkswirtschaftlich gut verlaufenen dritten Quartal. Die Pandemie werde sich auch noch auf 2021 und 2022 auswirken, so der Finanzchef. Erst ab 2023 sei mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau zu rechnen.

Bistum Aachen erreicht Ziel, Rücklagen im Umfang eines Jahreshaushalts aufzubauen.

Den Jahresüberschuss erklärte Tölle mit guten volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dem damit verbundenen Anstieg der Kirchensteuereinnahmen um 1,5 Prozent auf rund 273 Millionen Euro. Dieser Betrag mache 92 Prozent der Einnahmen aus. Zudem gebe es einen einmaligen Sondereffekt durch eine andere buchhalterische Darstellung der Altersrücklagen. Das Bistum, das 2003 in eine Finanzkrise gerutscht war, habe 2019 das Ziel erreicht, Rücklagen im Umfang eines Jahreshaushalts aufzubauen.

Insgesamt verzeichnete die Diözese im vergangenen Jahr Aufwendungen von 328 Millionen Euro, 19 Millionen Euro weniger als 2018. Den Bilanzgewinn gibt sie mit rund 1,6 Millionen Euro an. Davon sollen jeweils eine halbe Million Euro in Arbeitslosenprojekte des Bistums, die Digitalisierung der Schulen und die Tagungshäuser fließen, damit sie coronabedingte Einnahmeverluste ausgleichen können. Das Vermögen des Bistum stieg um rund 69 Millionen Euro auf 918 Millionen Euro, davon sind 465 Millionen Euro Eigenkapital.

Anerkennungszahlungen für Missbrauchsopfer nicht aus Kirchensteuermitteln

Generalvikar Frick erklärte, dass die Anerkennungszahlungen für Missbrauchsopfer nicht aus Kirchensteuermitteln geleistet werden sollen. Mit Blick auf den geplanten Opferfonds, der sich neben „Bußgeldern“ von Tätern auch aus Spenden etwa von Priestern speisen soll, hoffe er auf eine „gute Solidarität“. Es werde aber zu prüfen sein, inwieweit Mittel aus der Körperschaft Bischöflicher Stuhl für die Anerkennungszahlungen eingesetzt werden. Mitte Januar würden dazu nach Beratungen mit den Bistumsgremien Details vorgestellt. In jedem Falle erhielten Betroffene aber schnell und unbürokratisch die Zahlungen.

Nach der Vorstellung des Missbrauchsgutachten für das Bistum Aachen Mitte November hat sich laut Frick eine zweistellige Zahl an bislang unbekannten Opfern gemeldet. Die Diözese hatte eine Zeitungsanzeige geschaltet und Betroffene gebeten, sexualisierte Gewalt durch Kleriker zu melden.

kna