Geteiltes Echo zum Synodalen Weg

Auf ein geteiltes Echo stößt der bisherige Verlauf des Synodalen Weges. 
Freiburg – Auf ein geteiltes Echo stößt der bisherige Verlauf des Synodalen Weges. Bei einer online-"Zwischenbilanz" in Freiburg sagte der Tübinger Kirchenrechtler Bernhard Sven Anuth am Mittwoch, dass das katholische Reformprojekt keine konkreten Konsequenzen hat. Dagegen verteidigte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, das Vorhaben: Es sei nicht überflüssig, nicht erfolglos und auch nicht "bereits jetzt im Sande verlaufen". Der französische Bischof Didier Berthet wünschte dem Synodalen Weg für die weitere Arbeit "Treue zum Evangelium, Kreativität und Barmherzigkeit". Der Weg sei wichtiger als dessen Ergebnisse.

Thomas Sternberg (Foto: © Synodaler Weg/Malzkorn)

Auf ein geteiltes Echo stößt der bisherige Verlauf des Synodalen Weges. Bei einer online-„Zwischenbilanz“ in Freiburg sagte der Tübinger Kirchenrechtler Bernhard Sven Anuth am Mittwoch, dass das katholische Reformprojekt keine konkreten Konsequenzen hat. Dagegen verteidigte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, das Vorhaben: Es sei nicht überflüssig, nicht erfolglos und auch nicht „bereits jetzt im Sande verlaufen“. Der französische Bischof Didier Berthet wünschte dem Synodalen Weg für die weitere Arbeit „Treue zum Evangelium, Kreativität und Barmherzigkeit“. Der Weg sei wichtiger als dessen Ergebnisse.

Anuth: Kirche in Deutschland könne von Papst Franziskus keine Hilfe erwarten

Anuth stellte die Frage, wozu und mit welcher Perspektive zwei Jahre beraten werde. Am Ende gebe es keine Kirchenreform. Der Wissenschaftler sagte, die Kirche in Deutschland könne von Papst Franziskus keine Hilfe erwarten, nachdem dieser vor zwei Wochen nochmal Kritik an dem Projekt wiederholt habe. Der Jurist äußerte Unverständnis, warum der Eindruck von verbindlichen Ergebnissen geweckt worden sei. So würden Erwartungen enttäuscht und das sei verantwortungslos. Anuth warf die Frage auf, ob engagierten Christen zugemutet werden könne, für das Projekt Zeit und Energie aufzuwenden.

Sternberg sieht die Voraussetzung dafür, dass nicht nur geredet werde, in Voten am Ende der Beratungen. Beschlüsse müssten auch dann verabschiedet werden, wenn sie nicht in Deutschland umgesetzt werden könnten. Er nannte drei Arten von Voten: Die ersten könnten vor Ort realisiert werden, andere hätten einen „römischen Vorbehalt“ und müssten dem Vatikan vorgelegt werden. Die letzte Gattung Beschluss könne nicht einmal Rom, sondern nur ein Konzil beantworten. Dafür sei es wichtig, jetzt zu diskutieren. Es könne nicht ein Konzil einberufen und dann darüber nachgedacht werden, was besprochen werden solle.

Berthet: Synodaler Weg sei „schöne Erfahrung“

Berthet, der zu den Beobachtern des Synodalen Weges gehört, bezeichnete die erste Vollversammlung in Frankfurt als „schöne Erfahrung“. Beeindruckt haben ihn demnach die Fähigkeit zum ernsthaften Dialog und die bunt gemischte Zusammensetzung der Versammlung. Die Kirche sei vor allem das Volk Gottes, was Gleichberechtigung der Christen und Synodalität bedeute. Beim Synodalen Weg beraten Bischöfe und Laien über die Zukunft kirchlichen Lebens und wollen nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Die Initiative, die es in dieser Form noch nie gab, behandelt in vier Foren die Themen Sexualmoral, priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen.

kna