Vatikanstadt. Papst Franziskus hat mexikanische Priester ermutigt, trotz Corona-Pandemie die Begegnung mit den Menschen zu suchen. Keinesfalls dürfe man sich in der Krise „ins Büro einschließen“, sagte er am Montag vor Mitgliedern des Päpstlichen Mexikanischen Kollegs. Die 1967 gegründete Einrichtung beherbergt Geistliche und Seminaristen aus dem lateinamerikanischen Land, die zu Ausbildungszwecken nach Rom geschickt wurden.
Ein guter Hirte müsse für seine Schafe da sein, betonte das Kirchenoberhaupt. Entrückter Klerikalismus hingegen sei „eine Perversion“. Allerdings sollten sich Priester auch vor „weltlichen Versuchungen“ in Acht nehmen. Selbstbezogenheit und Konsumdenken könnten gleichermaßen zu einer „Flucht vor der Verantwortung“ führen.
Gegen Missstände ausgesprochen
Franziskus sprach vor den Gästen Missstände wie Korruption, Gewalt, soziale Ungleichheit und Perspektivlosigkeit in Mexiko an. Um etwas dagegen zu unternehmen, brauche es einen „Blick der Zärtlichkeit, Versöhnung und Brüderlichkeit“. Nur so könnten katholische Geistliche mithelfen, „respektvolle und konstruktive“ Beziehungen in der Gesellschaft wiederherzustellen.