Kohlgraf sieht Kirche vor großen Veränderungen

Mainz. Der Mainzer katholische Bischof Peter Kohlgraf sieht die Kirche vor großen Veränderungen. „Eine uns geläufige Gestalt von Kirche stirbt, so drastisch muss man es sagen. Und eine neue Gestalt, die tragfähig ist, hat noch nicht Gestalt angenommen“, sagte Kohlgraf laut Mitteilung des Bistums von Dienstag im Mainzer Dom. Ein derartiger „Sterbe- oder Veränderungsprozess“ bedeute aber nicht den Tod der Kirche. Er wäre bereit, mit einem Soziologen zu wetten, dass die Kirche in 20 Jahren nicht gestorben sei. „Es wird die Kirche geben, aber anders.“ Er sei fest von den Möglichkeiten Gottes überzeugt.

Bischof Peter Kohlgraf (Foto: Bistum Mainz)

Mit Blick auf Veränderungen forderte Kohlgraf, nicht zu viel Energie in Strukturen zu stecken. Vielmehr gelte es, an einer den Menschen zugewandten Form von Kirche zu arbeiten und dem Evangelium gerecht zu werden. „Es gilt, noch mehr eine Kirche zu werden, die die Zeichen der Zeit versteht und nicht wegwischt“, so der Bischof. Dabei gehe es nicht „um eine billige Anpassung an irgendwelche Moden. Es geht um den Menschen und das Ernstnehmen des Evangeliums.“ Als weitere wichtige Punkte nannte Kohlgraf den Umgang mit Macht und Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche.

kna