Bischof Hanke fürchtet Spaltung

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke befürchtet eine Spaltung in der katholischen Kirche in Folge des Reformprojekts Synodaler Weg.
Eichstätt – Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke befürchtet eine Spaltung in der katholischen Kirche in Folge des Reformprojekts Synodaler Weg. Bei einer Podiumsdiskussion im Kloster Plankstetten kritisierte er am Samstag "Webfehler", die zu Beginn dieses Gesprächsprozesses gemacht worden seien. Ihm fehle ein spiritueller Aufbruch: "Mit einer bloßen Strukturreform werden wir die Dinge nicht verändern."

Bischof Gregor Maria Hanke (Foto: pde / Christian Klenk)

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke befürchtet eine Spaltung in der katholischen Kirche in Folge des Reformprojekts Synodaler Weg. Bei einer Podiumsdiskussion im Kloster Plankstetten kritisierte er am Samstag „Webfehler“, die zu Beginn dieses Gesprächsprozesses gemacht worden seien. Ihm fehle ein spiritueller Aufbruch: „Mit einer bloßen Strukturreform werden wir die Dinge nicht verändern.“

Kirche hat „schwer versagt“

Zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche, der ja einer der Anlässe für den Synodalen Weg ist, sagte Hanke, es führe kein Weg an einer lückenlosen Aufklärung vorbei. „Hier hat die Kirche schwer versagt.“ Für das Bistum Eichstätt kündigte er eine systematische Aufarbeitung an: „Wir müssen aus den schrecklichen Geschehnissen lernen.“

Der Bischof äußerte sich auch zu anderen aktuell diskutierten Themen der Kirche in Deutschland. Dabei betonte er, er sehe derzeit keinen Weg hin zur Priesterweihe von Frauen. Vielmehr wünsche er sich eine gezielte Förderung von Frauen in Leitungspositionen. Zudem stellte er sich hinter das Nein des Vatikan zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Unabhängig davon hätten Homosexuelle ihren Platz in den Gemeinden: „Sie sind getauft, sind unsere Schwestern und Brüder, sie gehören zu uns.“

Änderung am Zölibat möglich

Eine Änderung beim Zölibat, der Pflicht zur Ehelosigkeit für Priester, schloss Hanke nicht generell aus: „Das Zölibat ist ein Kirchengesetz und keine göttliche Einflüsterung.“ Zugleich betonte er, wie kostbar der Zölibat aus seiner Sicht sei: „Damit verkündige ich nicht nur mit meinen Worten, sondern mit meinem Leben: Es gibt etwas, das über den Tod hinaus Zukunft hat.“

Der Bischof verwies auch auf den Brief von Papst Franziskus, den dieser den Glaubensbrüdern und -schwestern in Deutschland geschrieben hatte. Darin werde der geistliche Rahmen abgesteckt, den er bisher vermisse. Es sei gut zu diskutieren, so Hanke, aber „ich hoffe und erwarte, dass wir beim Synodalen Weg nicht auseinanderbrechen – weder in Deutschland noch in der Weltkirche“.

kna