Lateinamerika: Hunderte Seelsorger unter Corona-Toten

Viele Länder Lateinamerikas sind nach Angaben des päpstlichen Hilfswerks “Kirche in Not” von der Corona-Krise besonders schwer betroffen.
München/Caracas – Viele Länder Lateinamerikas sind nach Angaben des päpstlichen Hilfswerks "Kirche in Not" von der Corona-Krise besonders schwer betroffen. Auch unter den Priestern und Mitarbeitern der katholischen Kirche seien eine große Zahl erkrankt oder gestorben, wie das Hilfswerk am Montag mitteilte. Dabei beruft es sich auf Informationen von Projektpartnern aus Venezuela, Mexiko, Peru, Kolumbien oder Bolivien. Die Betroffenen hätten sich bei ihrem Seelsorgedienst oder bei der Hilfe für notleidende Menschen infiziert.

2-Eine Ordensschwester in Venzuela versorgt einen Patienten. –Foto: © Kirche in Not

Viele Länder Lateinamerikas sind nach Angaben des päpstlichen Hilfswerks “Kirche in Not” von der Corona-Krise besonders schwer betroffen. Auch unter den Priestern und Mitarbeitern der katholischen Kirche seien eine große Zahl erkrankt oder gestorben, wie das Hilfswerk am Montag mitteilte. Dabei beruft es sich auf Informationen von Projektpartnern aus Venezuela, Mexiko, Peru, Kolumbien oder Bolivien. Die Betroffenen hätten sich bei ihrem Seelsorgedienst oder bei der Hilfe für notleidende Menschen infiziert.

Lage in Mexiko besonders dramatisch

Nach Angaben der Bischofskonferenz von Venezuela haben sich seit März 2020 über 200 Priester mit dem Coronavirus infiziert. Das seien zehn Prozent der katholischen Geistlichen des Landes. 24 Priester seien an oder mit Covid-19 gestorben. “Die Personen, die für die Kirche tätig sind, können nicht vermeiden, sich dem Ansteckungsrisiko auszusetzen”, teilte die Venezolanische Bischofskonferenz mit.

Nach Erkenntnissen von “Kirche in Not” ist die Lage in Mexiko noch dramatischer. Das “Katholische Multimedia Zentrum” (CCM) berichtet demnach, dass seit Beginn der Corona-Krise 245 Geistliche und Ordensleute an Covid-19 gestorben seien. Unter den Toten seien fünf Bischöfe, 221 Priester und Ordensmänner, elf Diakone und acht Ordensschwestern. Auch in Peru erweise sich die Pandemie-Lage als sehr ernst.

Situation in Kolumbien und Bolivien

Einer der ranghöchsten Geistlichen des Landes befinde sich unter den Covid-19-Toten: Der frühere Bischofskonferenz-Vorsitzende Luis Armando Bambaren sei am 19. März mit 93 Jahren an den Folgen einer Infektion gestorben. Im Alter von 55 Jahren starb der Militärgeistliche Eduardo Pena Rivera. Der jüngste Todesfall in den Reihen der katholischen Seelsorger ereignete sich am 16. April, als der Priester Dergi Facundo, ebenfalls aus der Erzdiözese Piura, mit nur 34 Jahren starb. Er habe zuvor Covid-19-Kranke besucht und ihnen die Kommunion sowie die Krankensalbung gespendet.

Die katholische Kirche in Kolumbien beklage ebenfalls den Verlust eines Bischofs infolge der Pandemie, heißt es: Bischof Luis Adriano Piedrahita aus Santa Marta sei am 11. Januar im Alter von 74 Jahren gestorben. Nach “Kirche in Not” vorliegenden Informationen starben Ende 2020 binnen zwei Wochen zehn Jesuitenpatres, die in derselben Gemeinschaft in der Hauptstadt Bogota lebten. In Bolivien wiederum seien 13 katholische Priester infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben.

kna