Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat die Ankündigung von Papst Franziskus begrüßt, die katholische Weltkirche ab Oktober auf einen zweijährigen synodalen Weg zu schicken. „Ich freue mich sehr über diese Entscheidung und verstehe sie auch als Ermutigung, den bereits eingeschlagenen Synodalen Weg der Kirche in Deutschland weiterzugehen – verantwortet und von Gott getragen“, sagte er in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft.
Essen – Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat die Ankündigung von Papst Franziskus begrüßt, die katholische Weltkirche ab Oktober auf einen zweijährigen synodalen Weg zu schicken. „Ich freue mich sehr über diese Entscheidung und verstehe sie auch als Ermutigung, den bereits eingeschlagenen Synodalen Weg der Kirche in Deutschland weiterzugehen – verantwortet und von Gott getragen“, sagte er in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft. Nicht nur für die deutsche Ortskirche gelte, dass die alte Zeit zu Ende sei. „Überall stehen wir vor gewaltigen Herausforderungen, die glaubhaft bewältigt werden müssen“.
Papst Franziskus hatte vergangene Woche einen weltweiten Beratungsprozess der katholischen Kirche zu Gemeinschaft und Teilhabe angekündigt, der im Oktober starten soll. Inhaltliche oder thematische Vorgaben gibt es nicht. In Deutschland diskutieren katholische Bischöfe und Laien bereits seit 2019 auf einem nationalen Synodalen Weg über Kirchenreformen. Ein Auslöser war der Missbrauchsskandal. Es sei wichtig, bei den Beratungen die jeweiligen kirchlichen Besonderheiten vor Ort zu würdigen, betonte Overbeck. „Sie sind Teil einer Weltkirche, die wesentlich durch das Miteinander von Vielheit und Einheit geprägt ist.“
Zuvor hatte sich der Bischof bereits in einem Interview dafür ausgesprochen, in der katholischen Kirche stärker lokale Besonderheiten zu berücksichtigen. „Es fehlt an einer Beteiligungsstruktur“, hatte Overbeck dem „Spiegel“ gesagt und betont: „Es ist Teil meiner bischöflichen Verantwortung, wie ich das, was die Weltkirche sagt, auf meine Diözese anwende.“ Das gelte auch für die Segnung homosexueller Paare, die der Vatikan ablehnt. In seinem Bistum müsse kein Priester Sanktionen fürchten, wenn er eine gleichgeschlechtliche Beziehung segne, so Overbeck.