Vatikanstadt – Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist am Montag mit Papst Franziskus zusammengetroffen.
Vatikanstadt – Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist am Montag mit Papst Franziskus zusammengetroffen. Bei dem Gespräch sei es unter anderem um Klimaschutz und die Pandemie gegangen, sagte Van der Bellen im Anschluss. Im Vorfeld des Klimagipfels (COP26) in Glasgow werde es etwa im Oktober ein Treffen religiöser Führer mit Wissenschaftlern im Vatikan geben.
Ob der Papst persönlich im November nach Glasgow kommen werde, vermochte Van der Bellen nicht zu sagen. Bei der Vorbereitung des Gipfels werde sich der Vatikan aber sehr engagieren. Schon jetzt aber könne man sagen: Mit seinen beiden Enzykliken „Laudato si“ und „Fratelli tutti“ werde Franziskus in die Geschichte eingehen, so der Bundespräsident.
Die Irak-Reise des Papstes nannte Van der Bellen „sensationell“. Wichtig sei sie wie andere ähnliche Initiativen insbesondere für den interreligiösen Dialog. Der sei ungemein wichtig für den Weltfrieden, dem Vatikan mit seinen weltweiten Kontakten komme in der Hinsicht eine wichtige internationale Rolle zu, so der Präsident. Sorge bereite dem Vatikan auch die Lage im Libanon, der de facto ohne Regierung sei, so der Bundespräsident, der auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zusammentraf.
Die Haltung des Papstes zu Migrationsfragen hält Van der Bellen „überhaupt nicht für weltfremd“. Franziskus sei „offenbar der Ansicht, auch kleinere Aktionen können helfen, gerade dann, wenn sie symbolisch sind“, sagte er auf Nachfrage. Indem er nach seinem Besuch auf Lesbos im April 2016 einige Flüchtlinge mit nach Italien zurücknahm, die dort von kirchlichen Gruppen betreut werden, habe er ein gutes Beispiel gegeben.
Mit Bezug auf die Pandemie sprachen Franziskus und Van der Bellen laut dessen Aussage über Möglichkeiten der Verteilung von Impfstoffen an ärmere Länder. Über kirchliche Themen, auch solche aus Deutschland, habe man nicht gesprochen, sagte Van der Bellen auf eine entsprechende Nachfrage. Persönlich sei er froh gewesen, das Kirchenoberhaupt engagiert und gesund angetroffen zu haben.
Das Gastgeschenk des österreichischen Staatsoberhauptes waren 20 Ziegen, die Familien in Burundi über ein Caritas-Partnerschaftsprojekt übergeben werden sollen. Im Anschluss an die Gespräche im Vatikan traf Van der Bellen mit seinem italienischen Amtskollegen Sergio Mattarella zusammen.
Das Treffen am Montag war der zweite Besuch des österreichischen Staatsoberhauptes bei Papst Franziskus. Bereits im November 2017 war van der Bellen anlässlich eines Rom-Besuchs vom Papst empfangen worden. Damals waren ihre Gesprächsthemen Flucht und Migration, aber auch Klimaschutz und Armutsbekämpfung.