Bischöfe zeichnen drei Initiativen mit Preis gegen Rassismus aus

Drei Initiativen aus Sachsen, Wuppertal und dem Bistum Fulda sind am Dienstag mit dem Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus geehrt worden.
Bonn – Drei Initiativen aus Sachsen, Wuppertal und dem Bistum Fulda sind am Dienstag mit dem Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus geehrt worden. Die Initiative "Ostritzer Friedensfest" erhielt die mit 5.000 Euro dotierte Hauptauszeichnung. Sie hat seit 2018 sieben "Friedensfeste" in der Stadt in Sachsen organisiert. Entstanden ist sie aus dem Protest gegen ein rechtsextremes Musikfestival am Rande von Ostritz.

Bischof Dr. Georg Bätzing (Foto: Bistum Limburg)

Drei Initiativen aus Sachsen, Wuppertal und dem Bistum Fulda sind am Dienstag mit dem Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus geehrt worden. Die Initiative „Ostritzer Friedensfest“ erhielt die mit 5.000 Euro dotierte Hauptauszeichnung. Sie hat seit 2018 sieben „Friedensfeste“ in der Stadt in Sachsen organisiert. Entstanden ist sie aus dem Protest gegen ein rechtsextremes Musikfestival am Rande von Ostritz.

Die beiden mit jeweils 2.500 Euro dotierten zweiten Preise gingen an den Malteser-Integrationsdienst Wuppertal für das generationen- und kulturverbindende Projekt „Verlorene Orte“ sowie an die Katholische Gefängnisseelsorge an den Justizvollzugsanstalten Hünfeld und Fulda für das Musik-Projekt „Divine Concern“. Auf Anregung ihrer Migrationskommission lobt die Deutsche Bischofskonferenz seit 2015 alle zwei Jahre den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus aus. Ausgezeichnet werden Personen und Gruppen, „die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus beziehungsweise für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft engagieren“. Wegen Corona fand die Verleihung digital statt.

Dabei erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, der Kampf gegen Hass und Vorurteile brauche einen langen Atem. Gott sei Dank gebe es in Kirche und Gesellschaft Menschen, die laut und deutlich die Stimme erhöben, wenn Mitmenschen wegen ihrer Herkunft oder Hautfarbe herabgesetzt werden, sagte der Limburger Bischof mit Blick auf die Preisträger. „Sie zeigen, dass es möglich ist, sich den Bedrohungen des Rassismus mit klarer Haltung und Kreativität, ja sogar mit Heiterkeit, entgegenzustellen und viele zu begeistern.“

Kurienkardinal Michael Czerny, Untersekretär für Migranten und Flüchtlinge im vatikanischen Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, sagte in seiner Festrede, die Aufnahme von Flüchtlingen und die Begegnungen mit ihnen trügen wirksam zum Abbau von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bei. Der Kardinal, der selbst als Kind mit seinen Eltern aus der Tschechoslowakei nach Kanada ausgewandert war, ermunterte die Gesellschaften, „die reichen Talente der anderen anzuerkennen, die sie einzigartig anders machen als mich“. Der Bielefelder Konfliktforscher Andreas Zick würdigte den Einsatz der Preisträger, die sich in Zeiten voller Hass unermüdlich bemühten, anderen Menschen Würde zu geben, Würde wiederherzustellen und würdevoll zu sein. „Das ist von unschätzbarem Wert in einer angestrengten Zeit, in der jene, die Würde verlieren, allzu leicht übersehen werden.“

Der Paderborner Weihbischof Dominicus Meier, kommissarischer Vorsitzender der Migrationskommission der Bischofskonferenz, zeigte sich dankbar dafür, dass es so viele Initiativen gebe, die aus christlichem Verständnis „weit in die Gesellschaft hinein wie Leuchttürme für ein respektvolles Miteinander wirken“. Der Preis solle viele andere ermutigen, sich vor Ort ebenfalls auf kreative Weise gegen Rassismus einzusetzen

kna