Papst Franziskus hat Darm-Operation gut überstanden

Papst Franziskus hat sich am Sonntagabend in der römischen Gemelli-Klinik einer Darm-Operation unterzogen.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat sich am Sonntagabend in der römischen Gemelli-Klinik einer Darm-Operation unterzogen. Der Eingriff bei dem 84-Jährigen sei gut verlaufen, gab der Vatikan am späten Sonntagabend bekannt. Während der Operation wurde unter Vollnarkose eine Verengung des Dickdarms beseitigt. Ob der Eingriff laparoskopisch, also nicht-invasiv, erfolgte, ist nicht bestätigt. Der behandelnde leitende Arzt, Sergio Alfieri, ist ein Experte auf dem Gebiet.

Papst Franziskus (Archivfoto: © Palinchak | Dreamstime.com)

Papst Franziskus hat sich am Sonntagabend in der römischen Gemelli-Klinik einer Darm-Operation unterzogen. Der Eingriff bei dem 84-Jährigen sei gut verlaufen, gab der Vatikan am späten Sonntagabend bekannt. Während der Operation wurde unter Vollnarkose eine Verengung des Dickdarms beseitigt. Ob der Eingriff laparoskopisch, also nicht-invasiv, erfolgte, ist nicht bestätigt. Der behandelnde leitende Arzt, Sergio Alfieri, ist ein Experte auf dem Gebiet.

Auch der Leibarzt des Papstes war bei Darmoperation anwesend

Alfieri ist Leiter der Allgemeinen Chirurgie an der Gemelli-Klinik und gilt als Spezialist für die Chirurgie der Verdauungsorgane. Auch der Leibarzt des Papstes, Roberto Bernabei, war laut Mitteilung bei der OP anwesend. Ein möglicher Zeitpunkt für die Entlassung wurde bisher nicht genannt. Medienberichten zufolge muss Franziskus aber mindestens fünf Tage im Krankenhaus bleiben.

In seiner Mittagsansprache auf dem Petersplatz hatte das Kirchenoberhaupt den Krankenhausaufenthalt nicht erwähnt und stattdessen für September eine Reise in die Slowakei und einen Besuch in Budapest angekündigt. Laut Aussage von Beobachtern hatte er sich direkt nach der Ansprache zur Klinik begeben. In einer ersten Mitteilung am Sonntagnachmittag sprach Vatikansprecher Matteo Bruni von einer „symptomatischen Divertikelstenose des Darms“.

Dabei handelt es sich um eine Verengung des Dickdarms, die zu Verstopfung oder Darmverschluss führen kann. Im schlimmsten Fall könnte es zu einer Darmperforation, einem Durchbruch, kommen und damit zu einer Bauchfellentzündung. Je nach Schwere des Vorfalls und Anzahl der verengten Divertikel (Ausstülpungen) im Dickdarm kann ein Krankenhausaufenthalt einige Tage dauern. Bereits am Nachmittag hatte Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella von einem Staatsbesuch in Frankreich aus dem Kirchenoberhaupt im Namen aller Italiener Genesungswünsche und Grüße übermittelt.

Sergio Alfieri: Der Arzt, der den Papst operierte

Sergio Alfieri ist der Arzt, der am Sonntagabend die Darm-Operation bei Papst Franziskus durchführte. Der 54-jährige Mediziner leitet die Abteilung für Allgemeinchirurgie an der römischen Gemelli-Klinik. Alfieri ist Spezialist für die Chirurgie von Darm, Magen, Bauchspeicheldrüse und gilt in Italien als einer der führenden Experten auf diesem Gebiet.

Der gebürtige Römer Alfieri studierte Medizin an der Universita Cattolica del Sacro Cuore in Rom, zu der die Gemelli-Klinik gehört. Alfieri gilt als Schüler des Chirurgen Giovanni Battista Doglietto, der wiederum zum Team des Chirurgen Francesco Crucitti gehörte, der drei Operationen bei Johannes Paul II. durchführte. Vor zwei Jahren führte Alfieri ebenfalls an der Gemelli-Klinik bei dem italienischen Filmproduzenten Vittorio Cecchi Gori eine Not-Operation wegen Blinddarmentzündung mit Bauchfellentzündung durch.

Gemelli-Klinik in Rom hat ein eigenes Appartement für die Päpste reserviert

Die einige Kilometer nördlich vom Vatikan gelegene Gemelli-Klinik ist das akademische Lehrkrankenhaus der Katholischen Universität „Sacro Cuore“ in Rom. Das auf einer Anhöhe gelegene Klinikum nahm seinen Dienst 1964 auf. Es gilt bis heute als eines der besten Krankenhäuser Roms. Seinen Namen verdankt es dem Mediziner und Psychologen Pater Agostino Gemelli (1878-1959).

Nach dem plötzlichen Tod von Papst Johannes Paul I. (1978) wurde im zehnten Stock der Klinik ein eigenes Appartement für die medizinische Behandlung der Päpste reserviert. Es besteht aus einem Krankenzimmer, einer Kapelle und Räumen für die engsten Mitarbeiter und Betreuer des Kirchenoberhaupts. Diese Abteilung ist über einen streng bewachten eigenen Aufzug zu erreichen.

Johannes Paul II. wurde erstmals am 13. Mai 1981, nach dem Attentat auf dem Petersplatz, ins Gemelli gebracht. Danach suchte er die Klinik noch mehrere Male wegen unterschiedlicher Erkrankungen und Operationen auf. Im vergangenen Dezember hatte sich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin dort einer Prostata-Operation unterzogen.

kna