Juristin: Verstehe Unmut bei Missbrauchsbetroffenen

Die Juristin Margarete Reske wirbt bei Betroffenen von Missbrauch in der katholischen Kirche um Geduld bei der Bearbeitung von Anträgen auf Anerkennungsleistungen.

Die Juristin Margarete Reske wirbt bei Betroffenen von Missbrauch in der katholischen Kirche um Geduld bei der Bearbeitung von Anträgen auf Anerkennungsleistungen. „Ich verstehe den Unmut„, sagte die Vorsitzende der von den Bischöfen eingesetzten Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) am Freitag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

„Aber man muss sich vorstellen, dass in dem neuen Antragsverfahren grundsätzlich die bereits nach dem abgeschlossenen Altverfahren gestellten Anträge ohne große zusätzliche Bearbeitung oder weitere Stellungnahmen erneut bei der UKA eingereicht werden konnten“, erläuterte Reske. „In dem alten Verfahren sind über zehn Jahre gut 2.400 Fälle bearbeitet worden, mehr als ein Drittel davon ist allein in den ersten Monaten zur Wiederbearbeitung eingegangen.“

Zuletzt hatte es Klagen von Betroffenen über die Dauer der Verfahren gegeben. Der frühere Sprecher des Kölner Betroffenenbeirats, Patrick Bauer, und Jens Windel, Gründer der Betroffeneninitiative im Bistum Hildesheim und Mitglied im Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz, hatten die Kritik in einem Brief an die Bischöfe und Generalvikare der 27 Bistümer formuliert.

Auch bei den Altfällen hätten Einzelbewertungen stattzufinden, betonte Reske. Zudem habe die UKA „nach reiflicher Überlegung“ eine Priorisierung der besonders dringlich zu entscheidenden Anträge eingeführt. „So werden beispielsweise die Anträge vorgezogen, bei denen Betroffene sehr alt sind oder unter ernsten, das Leben verkürzenden Erkrankungen leiden. Umgekehrt bedeutet das für einige Betroffene, dass dadurch ihr Antrag etwas später entschieden wird.“

kna