Paderborn – Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hat eine Gruppe der katholischen Frauen-Reforminitiative Maria 2.0 zum Gespräch getroffen. Es sei um die Themen Macht und Gewaltenteilung in der Kirche, die unabhängige Aufarbeitung von Missbrauch, die Gleichberechtigung von Frauen und die Sexualmoral gegangen, teilte das Erzbistum Paderborn am Freitag mit.
Mit Blick auf das Thema geteilte Macht und Kontrolle habe der Erzbischof den großen Nachholbedarf in der Kirche bestätigt, hieß es. Bezüglich der Missbrauchsaufarbeitung habe er auf eine Studie der Universität Paderborn verwiesen, die derzeit erstellt wird. Noch in diesem Jahr solle ein Betroffenenbeirat sowie eine unabhängige Aufarbeitungskommission eingerichtet werden.
Nicht nur kosmetische Reparaturen
Becker habe beim Thema Gleichberechtigung der Ansicht zugestimmt, dass es um eine fundamentale Reform in der katholischen Kirche gehe und nicht um kosmetische Reparaturen. Die Reformdebatte Synodaler Weg sehe er als alternativlosen Schritt in die richtige Richtung.
Beim Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. Ausgangspunkt ist eine jahrelange Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat. In der Debatte geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche.