Franziskus fordert Ende der Gewalt in Südafrika

Vatikanstadt – Der Papst hat sich besorgt über die verbreiteten Gewalttaten in Südafrika geäußert. Diese verschlimmerten die Lage der Menschen, die infolge der Pandemie bereits unter wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schwierigkeiten leiden, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Mit den Bischöfen des Landes appelliere er „an alle Beteiligten, sich für Frieden einzusetzen und mit den Behörden bei der Hilfe für die Bedürftigen zusammenzuarbeiten“. Es war die erste öffentliche Ansprache des Papstes seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus am Mittwoch.

Papst Franziskus (Foto: © Edips – Dreamstime.com)

In Südafrika waren bei Protesten und Plünderungen vergangene Woche über 210 Menschen gestorben. Beobachter sprechen von „historischer Gewalt“ und den schlimmsten Ausschreitungen seit Beginn der Demokratie 1994. Die Anarchie folgte auf die Inhaftierung von Ex-Präsident Jacob Zuma, den das Verfassungsgericht wegen Missachtung der Justiz zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt hatte. In mehreren Städten steckten Demonstranten Lastwagen, Zuckerrohrfelder und Einkaufszentren in Brand. In Durban und Johannesburg kam es nach Plünderungen zu Lebensmittel- und Benzinengpässen.

„Nicht still sein, während das Land blutet“

Die Kirchen in Südafrika haben den Internationalen Nelson-Mandela-Tag an diesem Sonntag zum „nationalen Tag des Gebets“ erklärt. Dabei werde landesweit für Frieden und eine Rückkehr zur Normalität gebetet, kündigte der nationale Kirchenrat (SACC) an. Die Kirchen könnten „nicht still sein, während das Land blutet“, hieß es. Am Gebetstag nehmen demnach neben Christen auch Vertreter von Islam und Judentum teil.

kna