14 Bistümer im Norden und Osten Deutschlands organisieren einen Teil der Ausbildung ihres künftigen Seelsorgepersonals ab September neu.
Fulda – 14 Bistümer im Norden und Osten Deutschlands organisieren einen Teil der Ausbildung ihres künftigen Seelsorgepersonals ab September neu. Die Regelung bezieht sich im Wesentlichen auf Deutschland ohne die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag mitteilte. Es geht dabei um die letzte Ausbildungsphase, also den innerkirchlichen Teil – und nicht um die Frage, an welchen Universitäten Theologen studieren.
Einerseits soll die Ausbildung der angehenden Priester, Pastoralreferenten und Gemeindereferentinnen in den Bistümern enger verzahnt werden, weil alle drei Berufsgruppen anschließend in Pfarreien zusammenarbeiten sollen. Der Vorsitzende der Verantwortlichen für die Priesterausbildung in den Bistümern, der Fuldaer Regens Dirk Gärtner, will, dass „starke Persönlichkeiten gefördert“ werden, die auf die künftige Arbeit in Teams vorbereitet seien. In den Bistümern sollen alle künftigen Seelsorger gemeinsam etwa die rhetorische Predigtausbildung erhalten und religionspädagogische Fachdidaktik lernen. So solle „das Miteinander der einzelnen Dienste“ gestärkt werden, sagte Gärtner der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Andererseits gibt es für alle angehenden Priester zusätzlich noch drei ein- bis mehrwöchige Sonderkurse in Erfurt, Hamburg und Paderborn. Diese drei Standorte sieht Gärtner als „markante Orte“, die das Spektrum kirchlicher und gesellschaftlicher Realitäten abbildeten. Dabei stehe Erfurt für ein weitestgehend säkularisiertes Umfeld, Hamburg für großstädtische Milieus und Paderborn für noch stark katholisch geprägte Regionen. An diesen drei Sondermodulen für spätere Priester nehmen in diesem Jahr zwölf junge Männer teil.
Gärtner sieht das Konzept als ersten Schritt in der Beantwortung der Frage, wie die künftige Ausbildung insgesamt aussehen soll. Er äußerte die Hoffnung, dass sich eine positive Resonanz auch auf die Bistümer auswirken könne, die bislang nicht an der Kooperation teilnehmen. Die Deutsche Bischofskonferenz, die sich seit Jahren mit dem Thema befasst, äußerte sich in Bonn erfreut über die Regelung. Der Schritt zeige, dass der Weg der Kooperation in der Ausbildung „richtig und möglich“ sei, so Fuldas Bischof Michael Gerber, der in der Bischofskonferenz den Prozess zur Neuordnung der Priesterausbildung koordiniert.
Der Kurs ermögliche, dass sich Priesterkandidaten gemeinsam auf einen Lernweg begeben könnten und auf Bistumsebene eine kooperative Ausbildung mit dem gesamten künftigen Seelsorgepersonal eröffnet werde. Es gehe um die Vision einer Kirche, die sich von ihrem gemeinsamen Sendungsauftrag definiere.